tag:blogger.com,1999:blog-4304045243381740006.post654350429643004749..comments2024-02-26T14:20:35.923+01:00Comments on Demenzradio: 144.015: Jäger auf der PirschTraumperlentaucherhttp://www.blogger.com/profile/00334975952300040728noreply@blogger.comBlogger1125tag:blogger.com,1999:blog-4304045243381740006.post-38268116678714125372020-12-12T11:52:56.188+01:002020-12-12T11:52:56.188+01:00Das Problem mit den Euroloops ist längstens bekann...Das Problem mit den Euroloops ist längstens bekannt, die sollten eigentlich nur auf der ISM-Frequenz 13.56 MHz senden, was für uns unproblematisch wäre, dort tummeln sich ja auch die industriellen HF-Generatoren. Leider hat es aber Industrie 4.0 nicht geschafft, das Signal so aufzubereiten, dass breitbandige Störungen vermieden werden. Nachdem die HSG-Absolventen mit ihren Sparmassnahmen in der Industrie alles unternommen haben, dass auch der letzte Rest Erfahrungswissen flöten ging und solche Entwicklungen von international zusammengewürfelten Projekt-Teams zusammengebastelt werden, die jeweils nach der Enderprobung (die sowieso beim Kunden stattfindet) sich ins Nichts auflösen, sind solche Effekte kein Wunder. Der Euroloop ersetzt das bisherige ZUB im Rahmen der Einführung von ETCS, dem europäischen Zugbeeinflussungssystem. Er überwacht bei Halt zeigenden Signalen die Einhaltung der Bremskurve oder verhindert in diesem Fall bereits vor dem Signal eine Abfahrt. Eingeführt werden musste das System, weil die Durchrutschwege nach den Signalen zu kurz sind, d.h. ein Zug wird auch bei Ansprechen der punktförmigen Zugbeeinflussung durch das Halt zeigende Signal unter Umständen nicht rechtzeitig zum Stehen kommen, um z.B. eine Flankenfahrt auf dem Nachbargleis zu verhindern. Deshalb greift das System ein, wenn die Geschwindigkeit zu hoch ist, um rechtzeitig anzuhalten oder verhindert bereits vor dem Signal die Abfahrt. ETCS L1 LS (Limited Supervision) ist auf dem SBB-Netz flächendeckend eingeführt und es dürfen grundsätzlich nur noch Fahrzeuge verkehren, die damit ausgerüstet sind und mindestens die Balisen-Signale empfangen können. Auf einzelnen Strecken, z.B. im GBT, ist ETCS L2 Pflicht, dort ist dann zusätzlich noch eine dauernd funktionierende GSM-R-Verbindung zur Datenübermittlung nötig. Neben den Euroloops gibt es als Bestandteil des ETCS noch die Balisen, welche die früheren, bewährten Integra-Zugsicherungsmagnete ersetzen. Die laufen auf 27.095 MHz, was wohl schon genug über die Störfestigkeit dieses Systems aussagt. Wenn man an gewissen Industriebetrieben vorbeifährt, so kann man auf der Lok hin und wieder beobachten, dass das DMI ein ETCS-Signal anzeigt, obwohl weit und breit keine entsprechenden Einrichtungen vorhanden sind. Interessant wird es auch dann, wenn der Zug, der freie Fahrt hätte, durch streuende HF vom Nachbargleis, wo ein Halt zeigendes Signal aktiviert ist, eine "sanfte" Zwangsbremsung kassiert. Auch die Vorbeifahrt an gewissen, HF-produzierenden Anlagen kann zum Abenteuer werden, es sind diverse Fälle bekannt, in denen in der Nähe von Kurzwellen-Sites plötzlich Züge stehen blieben, weil die HF der Sendeantennen eine Zwangsbremsung verursachte. Zum Glück sind die Systeme "fail-safe", wenn was spinnt, bleibt die Kiste einfach stehen, der Hauptschalter fliegt raus und das System löst eine Schnellbremsung für den ganzen Zug aus. Etwas schmnunzeln muss man über die Träumer, welche von selbstfahrenden Zügen fantasieren. Die kennen offensichtlich den "Hardcore-Teil" des Eisenbahnbetriebes nicht, Bauzüge, Rangierfahrten ohne jede Zugbeeinflussung, Personen im Gleisbereich usw. Über alle diese Träumereien kann man sich auf www.smartrail40.ch kundig machen. In der Realität sind wir von solchen Dingen aber noch sehr weit weg, 2G-GSM als Grundlage für ETCS wird in absehbarer Zeit abgeschaltet und das Nachfolgesystem ist noch im "Bastel-Betrieb" Das Problem bei der Eisenbahn ist eben, dass x-Generationen von Fahrzeugen und Stellwerkanlagen nebeneinander funktionieren müssen. <br />Die Störungen der Euroloops hören sich übrigens an wie ein Traktor im Leerlauf. Das BAKOM kennt das Problem und musste schon an diversen Orten intervenieren und der Hersteller Siemens dann umfangreiche Sanierungsmassnahmen durchführen, welche die Störungen stark dämpfen. Wenn man an einer Bahnlinie wohnt, die mit Euroloop ausgerüstet ist, so kann das Aufkommen der Störungen schön vergleichen mit den Zugsbewegungen auf der jeweiligen Strecke, die findet man auf www.zugverfolgung.com RADIOSKYhttps://www.blogger.com/profile/05240165076469842573noreply@blogger.com