Vielleicht erinnert ihr euch, es stand hier im Blog: Ältere ICOM Bildschirme haben ein Ablaufdatum. Die Hintergrundbeleuchtung der LED-Schirme geschieht mit kleinen Leuchtstoffröhrchen. Sie werden von Spannungswandlern gespeist, welche die notwendige Hochspannung erzeugen. Oft gibt zwar der Spannungswandler früher den Geist auf - z.B. wenn der OM die Leuchtstärke runterregelt, um die Anzeige (vermeintlich) zu schonen. Doch der Spannungswandler lässt sich reparieren, für die Leuchtstoffröhre gibt es bei älteren Geräten nur die Hoffnung, dass ICOM das Teil noch an Lager hat. Wenn nicht, bleibt der Schirm dunkel und der Transceiver ist so gut wie tot.
Beim ICOM 756Pro3, wie auch bei seinen Vorgängern, kommt der Tod schleichend. Der Bildschirm braucht immer länger, bis er richtig hell wird und der Helligkeitsregler ist dann meist auch schon am Anschlag.
Doch was ein richtiger Prepper ist, hat auch für diesen Fall vorgesorgt. So lag auch bei mir ein Erste-Hilfe Set bereit. Ein passender LED-Streifen mit einer Steuerplatine, zusammen mit einer Anleitung aus den USA. Doch wieso warten bis zum letzten Augenblick? Wieso warten, bis meine Hände schlottern, die Augen Transistoren nur noch verwaschen sehen können und der Hirnkasten vergisst, wie ich heisse? Dann ist es für meinen Pro3 zu spät.
So habe ich denn allen Mut zusammen genommen und mich, im Sinne einer Demenz-Prävention, in das Abenteuer gestürzt. Um es gerade vorweg zu nehmen: Auch wenn ich zeitweise daran zweifelte. Es ist gelungen.
Doch es war alles andere als einfach. Zwar war es leicht - wie bei den meisten Maschinen üblich - das Teil auseinanderzuschrauben. Doch beim Zusammensetzen haperte es. Die drei Diffusor-Schichten der Hintergrundbeleuchtung müssen in der richtigen Reihenfolge und mit der richtigen Polarität wieder eingesetzt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass man die Diffusor-Papiere nicht verletzt oder gar zerknittert. Hat man das einmal auf der Reihe, muss das diffizile Teil wieder richtig einschnappen. Die Anleitung war zwar recht gut. Vor allem was das Auseinandernehmen des Transceivers angeht. Doch dann gab es doch einige Lücken, die man mit Fantasie füllen musste. Die gelieferte Steuerplatine war sauber verarbeitet, doch sie musste mit doppelseitigem Klebeband montiert werden. Hoffentlich hält sie ihre Position, bis ich das Zeitliche gesegnet habe. Nicht, dass ich doppelseitiges Klebeband nicht gewohnt wäre. Viele meiner Basteleien werden dadurch zusammengehalten.
Dass die winzige Leuchtstoffröhre schon einige Stunden auf dem Buckel hatte, konnte man an den schwarz gefärbten Enden des Röhrchens sehen. Ich denke, dass diese kleinen Röhrchen keine so lange Lebensdauer aufweisen wie ihre grossen Schwestern, die Fabrikhallen und Büroräume beleuchten:
Doch was zählt ist der Erfolg und das Resultat lässt sich sehen. Die Anzeige ist superklar mit frischen Farben und beansprucht keine Anlaufzeit mehr:
Bleibt noch die Frage, ob ich es wieder tun würde. Ja, das Risiko lohnt sich. Ich würde auch einen blinden IC-7400 oder IC-7410 "heilen", wenn es nötig wäre. Umso eher, wenn's nicht mein eigener wär ;-)
Bild zuoberst: Ein Super Puma der Schweizer Armee schöpft Wasser aus dem Lac de Montsalvens. Erstaunlich was wir hierzulande nicht alles für unseren Käse unternehmen.
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