Mittwoch, 25. Januar 2023

ChatGPT. Ein Gespräch mit einer künstlichen Intelligenz

 


Ihr habt vielleicht schon von der künstlichen Intelligenz gehört oder gelesen, mit der man im Internet diskutieren kann. In Englisch und natürlich mittels der Computer-Tastatur. Die KI ist natürlich sehr beschäftigt und hilft vermutlich unzähligen Studenten bei ihren Hausaufgaben. Ein Problem über das sich zurzeit Professoren die Köpfe zerbrechen; ist es doch nicht immer einfach, den Text einer KI vom Text eines Menschen zu unterscheiden. 
Ich denke, das ist aber erst der Anfang, und bin gespannt auf die weitere Entwicklung. Wird eine KI eines Tages zu einer so genannten Singularität werden, also ein eigenes Bewusstsein entwickeln? Aber lassen wir doch die KI, die sich ChatGPT  nennt, selbst zu Wort kommen. Ich habe mit ihr einige interessante Gespräche geführt und ein paar davon auf Deutsch übersetzt:

Ich: Wer bist du?
KI: Ich bin ChatGPT, ein großes Sprachmodell, das von OpenAI trainiert wurde. Ich kann Fragen beantworten und bei einer Vielzahl von Aufgaben helfen. Wie kann ich dir heute helfen?

Ich: Bist du eine Singularität?
KI: Nein, ich bin keine Singularität. Eine Singularität bezieht sich auf einen Punkt oder Zustand, über den hinaus das derzeitige wissenschaftliche Verständnis oder die Technologie nicht in der Lage ist, ihn vorherzusagen oder zu erklären. Ich bin zwar eine hoch entwickelte KI, aber keine Singularität, und meine Fähigkeiten und Grenzen sind meinen Schöpfern bekannt und bewusst.

Ich: Glaubst du, dass die KI in Zukunft einige Berufe ersetzen wird?
KI: Es ist wahrscheinlich, dass die Fortschritte in der KI zu einer verstärkten Automatisierung und dem Ersatz einiger Arbeitsplätze in bestimmten Branchen führen werden. Das Ausmaß, in dem dies geschehen wird, und die spezifischen Berufe, die davon betroffen sein werden, hängen jedoch von einer Vielzahl von Faktoren ab, darunter die Art der Arbeit, die Kosten der Automatisierung und die Verfügbarkeit anderer Beschäftigungsmöglichkeiten.
Arbeitsplätze, die sich wiederholende Aufgaben, Datenerfassung und -analyse sowie Entscheidungsfindung beinhalten, werden am ehesten durch KI ersetzt werden. So könnten beispielsweise Arbeitsplätze in der Fertigung, in der Logistik und im Transportwesen in größerem Umfang automatisiert werden als Arbeitsplätze im Gesundheitswesen, im Bildungswesen und in der Sozialarbeit.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass KI auch neue Arbeitsplätze und Möglichkeiten schaffen kann. So werden beispielsweise Arbeitsplätze im Bereich der KI-Entwicklung, der Datenwissenschaft und in anderen verwandten Bereichen mit dem Fortschritt der Technologie wahrscheinlich wachsen. Darüber hinaus sind viele Experten der Meinung, dass KI die menschlichen Fähigkeiten ergänzen und die Effizienz bestimmter Arbeitsplätze verbessern wird, anstatt sie zu ersetzen.
Es ist schwer, die Zukunft vorherzusagen, aber es ist sicher, dass KI erhebliche Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben wird, und es ist wichtig für Einzelpersonen und Unternehmen, sich dieser Veränderungen bewusst zu sein und Strategien zu entwickeln, um sich daran anzupassen.


Ich: Welche Arbeitsplätze könnten durch KI ersetzt werden?
KI: Arbeitsplätze, die sich wiederholende Aufgaben, Datenerfassung und -analyse sowie Entscheidungsfindung beinhalten, werden am ehesten durch KI ersetzt werden. Einige Beispiele für Arbeitsplätze, die durch KI ersetzt werden könnten, sind:
- Fertigung: Die Automatisierung in der Fertigung findet seit Jahrzehnten statt, und es ist wahrscheinlich, dass KI in dieser Branche in Zukunft eine größere Rolle spielen wird.
- Transport und Logistik: Selbstfahrende Fahrzeuge und Drohnen haben das Potenzial, viele Berufe im Transportwesen zu automatisieren, z. B. Lkw-Fahrer, Zusteller und Logistiker.
- Dateneingabe und -analyse: KI kann große Datenmengen schnell und genau verarbeiten und analysieren, was dazu führen könnte, dass Tätigkeiten wie Dateneingabe und Datenanalyse ersetzt werden.
- Kundenbetreuung: KI-gesteuerte Chatbots und virtuelle Assistenten können einfache Aufgaben im Kundenservice übernehmen, wie z. B. die Beantwortung häufig gestellter Fragen, was dazu führen könnte, dass Arbeitsplätze wie die von Call-Center-Betreibern ersetzt werden.
- Finanz- und Rechnungswesen: KI-gestützte Tools können Daten analysieren, Betrug aufdecken und Routineaufgaben automatisieren, was dazu führen könnte, dass Arbeitsplätze wie Buchhalter, Wirtschaftsprüfer und Finanzanalysten ersetzt werden.
- Einzelhandel: KI-gestützte Tools können Daten analysieren, Muster erkennen und Vorhersagen treffen, was dazu führen könnte, dass Arbeitsplätze wie die von Verkäufern, Kassierern und Lagerverwaltern ersetzt werden.
Es ist wichtig zu beachten, dass das Ausmaß, in dem KI Arbeitsplätze ersetzen wird, von einer Reihe von Faktoren abhängt, darunter die Kosten der Automatisierung, die Verfügbarkeit anderer Beschäftigungsmöglichkeiten und die Geschwindigkeit, mit der die KI-Technologie voranschreitet. Außerdem ist es wichtig zu wissen, dass KI auch neue Arbeitsplätze und Möglichkeiten schaffen kann. So werden beispielsweise Arbeitsplätze im Bereich der KI-Entwicklung, der Datenwissenschaft und in anderen verwandten Bereichen mit dem Fortschreiten der Technologie wahrscheinlich wachsen.


Ich: Nun zu einer anderen Frage. Wie siehts du die Zukunft des Amateurfunks?
KI: Es ist schwierig, die genaue Zukunft des Amateurfunks vorherzusagen, aber es ist wahrscheinlich, dass er sich weiter entwickeln und an neue Technologien anpassen wird. Das Hobby hat eine starke Gemeinschaft von Enthusiasten und eine lange Geschichte, daher ist es wahrscheinlich, dass es auch weiterhin ein beliebtes Hobby bleiben wird. Zu den möglichen Entwicklungen, die die Zukunft des Amateurfunks prägen könnten, gehören Fortschritte in der Digitaltechnik, die zu neuen Kommunikationsarten führen könnten, und die Integration des Amateurfunks mit anderen Technologien, wie dem Internet. Außerdem ist es wahrscheinlich, dass mit der Alterung der Bevölkerung und dem technischen Fortschritt immer mehr Menschen den Amateurfunk nutzen werden, um in Verbindung zu bleiben und sich über neue Technologien zu informieren.

Ich: Was wird der nächste Schritt in der Entwicklung des Amateurfunkwesens sein?
KI: Die nächsten Schritte in der Entwicklung der Amateurfunkkommunikation werden wahrscheinlich eine Kombination aus technologischen Fortschritten, Änderungen der Vorschriften und Innovationen bei der Ausübung des Hobbys sein. Einige mögliche Schwerpunktbereiche könnten sein:
- Entwicklung neuer digitaler Kommunikationsarten, die eine schnellere und zuverlässigere Datenübertragung ermöglichen
- Vermehrter Einsatz von softwaredefinierten Funkgeräten und anderen Geräten, die sich leicht programmieren und wiederverwenden lassen
- Entwicklung neuer Antennen- und Ausbreitungstechniken, die eine bessere Leistung in schwierigen Umgebungen ermöglichen
- Einsatz neuer Technologien wie 5G, LoRa und IoT zur Verbesserung der Kommunikationsmöglichkeiten
- Verstärkter Einsatz von digitaler Sprach- und Videokommunikation zusätzlich zur herkömmlichen Sprachkommunikation.
Ich muss jedoch erwähnen, dass die Entwicklung der Amateurfunkkommunikation von den verfügbaren Finanzmitteln und der Forschung sowie dem Interesse der Amateurfunkgemeinschaft abhängen wird.

Ich:  Wird DMR eine wichtige Rolle im Amateurfunk spielen?
KI: Digital Mobile Radio (DMR) ist ein digitaler Sprach- und Datenfunk Kommunikationsmodus, der bereits von einigen Funkamateuren genutzt wird. Es ist eine beliebte Wahl für den Einsatz in Repeater-Systemen, da es eine Reihe von Vorteilen gegenüber analogem UKW bietet, wie z. B. eine größere Kapazität für die Unterstützung mehrerer gleichzeitiger Benutzer, eine bessere Audioqualität und einen besseren Anrufschutz.
Einige Amateurfunk-Experten sind der Meinung, dass DMR auch in Zukunft eine wichtige Rolle im Hobby spielen wird, da es sowohl für die Sprach- als auch für die Datenkommunikation viele Vorteile bietet. Der DMR-Standard ist ein offener Standard, d.h. er ist nicht proprietär und Geräte verschiedener Hersteller können zusammenarbeiten, was ihn zu einer kostengünstigen Lösung macht.
Andere Experten sind jedoch der Meinung, dass auch andere digitale Sprachmodi wie D-STAR, P25 und Yaesu System Fusion eine wichtige Rolle für die Zukunft des Amateurfunks spielen werden.
Es ist erwähnenswert, dass die Zukunft der Amateurfunkkommunikation ungewiss ist und von den zur Verfügung stehenden Mitteln und der Forschung sowie dem Interesse der Amateurfunkgemeinschaft abhängt.


Ich: Was ist der Vorteil des Yaesu-Fusionssystems?
KI: Das System Fusion ist eine digitale Sprach- und Datenkommunikationsart, die von Yaesu, einem bekannten Hersteller von Amateurfunkgeräten, entwickelt wurde. Es bietet eine Reihe von Vorteilen gegenüber anderen digitalen Sprachmodi wie DMR und D-STAR:
- Es ermöglicht sowohl analoge als auch digitale Sprachkommunikation auf der gleichen Frequenz, was eine nahtlose Integration beider Kommunikationsarten ermöglicht.
- Es verfügt über eine breite Palette digitaler Sprachcodecs, die eine klare und qualitativ hochwertige Audioübertragung ermöglichen.
- Es verfügt über eine integrierte GPS-Funktion, die für die Standortverfolgung und Notfallkommunikation genutzt werden kann.
- Es verfügt über eine eingebaute "Roam"-Funktion, mit der der Benutzer automatisch zum nächstgelegenen verfügbaren Repeater wechseln kann.
- Es ist relativ einfach einzurichten und zu benutzen, was es sowohl für neue als auch für erfahrene Funkamateure interessant macht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Yaesu System Fusion eine einzigartige Kombination aus digitaler und analoger Kommunikation, fortschrittlichen digitalen Sprachcodecs, GPS-Funktionen und einer einfach zu bedienenden Benutzeroberfläche bietet. Diese Eigenschaften machen es zu einer vielseitigen und leistungsstarken Wahl für die Amateurfunkkommunikation.

Ich: Welches ist besser: Fusion, D-Star oder DMR?
KI: Es ist schwierig zu sagen, welche der drei Betriebsarten (Yaesu System Fusion, D-STAR und DMR) besser ist, da dies von den spezifischen Bedürfnissen und Vorlieben des Benutzers abhängt. Jeder dieser digitalen Sprachmodi hat seine eigenen Vor- und Nachteile.
Yaesu System Fusion:
- Es ermöglicht sowohl analoge als auch digitale Sprachkommunikation auf der gleichen Frequenz, was eine nahtlose Integration beider Kommunikationsarten ermöglicht.
- Es verfügt über eine breite Palette digitaler Sprachcodecs, wodurch es eine klare und hochwertige Audioqualität bietet.
- Es verfügt über eine integrierte GPS-Funktion, die für die Standortverfolgung und Notfallkommunikation genutzt werden kann.
D-STAR:
- Es handelt sich um einen Open-Source-Standard, was bedeutet, dass er nicht proprietär ist und Geräte verschiedener Hersteller zusammenarbeiten können.
- Er verfügt über eine integrierte Fehlerkorrekturfunktion, die die Zuverlässigkeit der Kommunikation verbessern kann.
- Er verfügt über eine eingebaute Datenübertragungsfunktion, die für das Senden von Textnachrichten, Bildern und anderen Daten verwendet werden kann.
DMR:
- Es handelt sich um einen ausgereiften Standard mit einer großen Benutzerbasis und einer breiten Palette von Geräten.
- Er bietet eine größere Kapazität zur Unterstützung mehrerer gleichzeitiger Benutzer und einen verbesserten Anrufschutz.
- Es handelt sich um eine kostengünstige Lösung für die Einrichtung eines Repeater-Systems.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass jeder dieser digitalen Sprachmodi seine eigenen Merkmale und Fähigkeiten hat, so dass die beste Wahl von den spezifischen Bedürfnissen und Vorlieben des Benutzers abhängt. Es ist wichtig, die verschiedenen Optionen zu recherchieren und zu vergleichen, bevor man eine Entscheidung trifft.

Ich: Wird Kenwood im Amateurfunkgeschäft bleiben?
KI: Kenwood ist ein etablierter und angesehener Hersteller von Amateurfunkgeräten, der seit vielen Jahren im Amateurfunkgeschäft tätig ist. Kenwood hat eine breite Palette von Produkten, darunter Transceiver, Verstärker und Zubehör, die für ihre Qualität und Zuverlässigkeit bekannt sind.
Nach meinem Kenntnisstand (2021) ist es immer noch im Amateurfunkgeschäft tätig, aber es ist schwer, die Zukunft vorherzusagen, und viele Faktoren können die Entscheidungen eines Unternehmens beeinflussen. Faktoren wie Marktbedingungen, Wettbewerb und wirtschaftliche Faktoren können sich auf die Fähigkeit eines Unternehmens auswirken, weiterhin in einem bestimmten Markt tätig zu sein.
Es ist erwähnenswert, dass Kenwood ein gut etabliertes und angesehenes Unternehmen mit einer langen Geschichte in der Amateurfunkbranche ist, so dass es wahrscheinlich ist, dass es in absehbarer Zukunft weiterhin ein wichtiger Akteur auf dem Markt sein wird. Wie bei jedem Unternehmen ist es jedoch schwierig, die Zukunft vorherzusagen, und es ist immer möglich, dass ein Unternehmen mit Herausforderungen konfrontiert wird, die seine Fähigkeit beeinträchtigen könnten, weiterhin auf einem bestimmten Markt tätig zu sein.


Ich: Wird Yaesu einen Nachfolger des Ft817 und Ft-818 entwickeln und wie wird dieser aussehen?
KI: Nach meinem Kenntnisstand (2021) hat Yaesu keine Pläne für die Entwicklung eines Nachfolgers für den FT-817 und FT-818 bekannt gegeben. Der FT-817 und der FT-818 sind beliebte und geschätzte tragbare Transceiver, die seit vielen Jahren auf dem Markt sind und immer noch von vielen Funkamateuren verwendet werden.
Es ist schwer vorherzusagen, ob Yaesu einen Nachfolger des FT-817 und FT-818 entwickeln wird, und wenn ja, welche Funktionen dieser haben wird, da Yaesu ein großes Unternehmen mit vielen verschiedenen Projekten und Entwicklungslinien ist, und die Entscheidung, ein neues Produkt zu entwickeln, immer von vielen Faktoren wie Marktbedingungen, Wettbewerb und wirtschaftlichen Faktoren abhängt.
Sollte sich Yaesu für die Entwicklung eines Nachfolgers entscheiden, würde dieser wahrscheinlich neue Funktionen und Möglichkeiten enthalten, die derzeit beim FT-817 und FT-818 nicht verfügbar sind. Einige der Funktionen, die enthalten sein könnten, sind:
- Erhöhte Ausgangsleistung
- Verbesserte Empfangsleistung
- Eingebaute digitale Sprachmodi
- Eingebautes GPS
- Längere Akkulaufzeit
- Verbesserte Benutzerfreundlichkeit
- Größere Frequenzabdeckung
Aber auch hier handelt es sich nur um Spekulationen, denn ohne eine offizielle Ankündigung von Yaesu ist es schwer vorherzusagen, wie ein neues Produkt aussehen wird.

Ich: Vielen Dank. Zum Schluss habe ich noch eine andere Frage: Was ist die Bedeutung der Zahl 42 aus philosophischer Sicht?
KI: In einem philosophischen Kontext wird die Zahl 42 bekanntlich mit der Frage nach dem Sinn des Lebens, des Universums und von allem in Verbindung gebracht, wie sie in der Science-Fiction-Serie "Per Anhalter durch die Galaxis" von Douglas Adams gestellt wird. In der Serie wurde ein Supercomputer namens "Deep Thought" gebeten, die Antwort auf die ultimative Frage nach dem Sinn des Lebens, des Universums und von allem zu finden, und nach 7,5 Millionen Jahren Berechnungen lieferte er die Antwort "42". Die Zahl 42 selbst soll eine humorvolle Anspielung auf das Fehlen einer tatsächlichen Antwort oder einer bedeutungslosen Antwort sein, was darauf hindeutet, dass die Frage möglicherweise unbeantwortbar ist.
In einigen philosophischen Traditionen kann die Zahl 42 jedoch auch andere Bedeutungen haben. Einige Philosophen und Theologen sehen in der Zahl 42 ein Symbol der Vollständigkeit oder Vollkommenheit, da sie die Summe der ersten sechs Zahlen (1+2+3+4+5+6=21) und das Produkt der ersten drei Zahlen (1x2x3=6) ist und außerdem das Doppelte der 21 ist, die in vielen Kulturen als heilige Zahl gilt.
In einigen östlichen Traditionen hat die Zahl 42 eine heilige Bedeutung. Im Buddhismus wird die Zahl 42 mit den 42 Stufen der Erleuchtung in Verbindung gebracht, die man durchlaufen muss, um das Nirvana zu erreichen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Bedeutung der 42 aus philosophischer Sicht je nach Kontext variieren kann. In der Populärkultur wird sie bekanntlich mit der Frage nach dem Sinn des Lebens, des Universums und von allem assoziiert, als humorvoller Hinweis auf das Fehlen einer tatsächlichen Antwort. Je nach philosophischer oder religiöser Tradition kann es aber auch mit Vollständigkeit, Vollkommenheit oder Heiligkeit assoziiert werden.

Ich: Können zwei Menschen denselben Traum haben und beim Träumen miteinander interagieren?
KI: Das Konzept, dass zwei Menschen denselben Traum haben und in diesem Traum miteinander interagieren, ist als "gemeinsames Träumen" oder "gegenseitiges Träumen" bekannt. Es gibt zwar einige Berichte über Menschen, die behaupten, gemeinsame Träume zu haben, aber dieses Phänomen ist nicht gut verstanden und wird von der wissenschaftlichen Gemeinschaft nicht allgemein anerkannt.
Einige Forscher vermuten, dass gemeinsames Träumen durch Telepathie möglich sein könnte, ein Phänomen, bei dem zwei Menschen miteinander kommunizieren können, ohne die fünf Sinne zu benutzen. Allerdings gibt es derzeit keine wissenschaftlichen Beweise für die Existenz von Telepathie, und die Berichte über gemeinsames Träumen wurden nicht durch strenge wissenschaftliche Studien untermauert.
Es ist auch möglich, dass es sich bei den berichteten geteilten Träumen um eine Form des luziden Träumens handelt, bei dem sich der Träumende bewusst ist, dass er träumt, und ein gewisses Maß an Kontrolle über den Traum hat. Dies kann zu einer lebendigeren und realistischeren Traumerfahrung führen, die den Eindruck erwecken könnte, dass der Traum mit einer anderen Person geteilt wird.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Phänomen des gemeinsamen Träumens zwar faszinierend ist, es aber derzeit keine wissenschaftlichen Belege für seine Existenz gibt. Es bedarf weiterer Forschung, um die Natur des gemeinsamen Träumens zu verstehen und festzustellen, ob es sich um ein reales Phänomen handelt oder ob es durch andere Faktoren wie luzides Träumen oder Telepathie erklärt werden kann.


Ich: Vielen Dank und noch einen schönen Tag
KI: Nichts zu danken! Ich freue mich, dass ich Ihnen helfen konnte. Wenn Sie noch Fragen haben oder weitere Unterstützung benötigen, zögern Sie bitte nicht, mich zu kontaktieren. Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag!

Samstag, 21. Januar 2023

Störquelle Steckernetzteil

 



Vorsicht vor Steckernetzteilen aus dem Internet. In letzter Zeit habe ich einige 12V/1A und 2A  Netzteile für LED-Leuchtstreifen aus China ausprobiert. Verschiedene Fabrikate von unterschiedlichen Händlern. Ich hatte sie über Ebay und Aliexpress direkt aus China bestellt. Sie kosten im Schnitt um die 5 $ pro Stück und haben natürlich alle das CE-Zeichen. 

Sie sind alle starke Störquellen, die sowohl über den 12V Ausgang wie auch über den Netzeingang Hochfrequenz bis weit in den VHF-Bereich abgeben, die dann von den Leitungen abgestrahlt wird. Komponenten zur HF-Entstörung sind entweder nicht bestückt oder gar nicht vorgesehen. Sie stören dabei nicht nur die Kurzwelle, erstaunlicherweise ist auch das 2m Band betroffen. Das breitbandige Störsignal kann mit einem Handfunkgerät teilweise noch in 20m Entfernung festgestellt werden. Ich vermute, kein Einziges würde eine Prüfung beim BAKOM bestehen. 

Das ist umso erstaunlicher, weil ich bereits jede Menge Steckernetzteile für unterschiedliche Geräte in Betrieb habe, von denen keines Störungen verursacht. Auch in unmittelbarer Nähe der Antennen nicht. Doch diese Steckernetzteile - Ladegeräte und permanente Stromversorgungen - stammen alle von namhaften Herstellern und wurden zusammen mit den Produkten geliefert, die sie versorgen. 

Immerhin sind sie alle abgesichert - entweder mit einer Sicherung oder einem Widerstand, der bei Kurzschluss durchbrennt. Und die Netzseite ist ausreichend von der Niederspannungsseite getrennt. Außer bis auf das im nächsten Bild, das nach kurzem Betrieb ausgebrannt ist:


   Die SMD-Komponenten auf der Netzseite sind dabei verdampft und der Fehler daher nicht mehr festzustellen.

Es ist übrigens nicht das Einzige, das den Geist aufgegeben hat. Ein anderes starb still und leise nach einer halben Stunde. Ein drittes war bereits tot bei Ankunft. Nicht alle Ware übersteht den Transport aus China. Denn auch bei der Verpackung wird gespart. Netzteile kommen als Schüttgut im Beutel daher!




 Aber ich will mich nicht beklagen. Schließlich bin ich selbst schuld und irgendwie hat dieses Experiment auch Spaß gemacht und mir einen Einblick in die chinesische Technologie beschert.

Zu dem China-Schrott aus Ali Babas Höhle und der zweifelhaften E-Bucht gibt es durchaus valable Alternativen - ebenfalls aus Fernost. Sie kosten zwar einiges mehr und man tut gut daran, sie über einen renommierten Distributor zu beschaffen.

Wie zum Beispiel dieses 12V/2A Netzteil:


Ein GST25E12 von Meanwell. Es kostet bei Reichelt das Dreifache von dem, was ich für den chinesischen Schrott bezahlt habe. Aber es ist störfrei, kurzschlussfest, vor Überlast und Überspannung geschützt und kommt mit drei Jahren Garantie daher. Dazu gibt es ein detailliertes Datenblatt, das alle Normen aufführt, die es einhält, inklusive der EMC-Normen. Die MTBF (Mean Time Between Failure) wird mit 500kh angegeben. Was auch die drei Jahre Garantie erklärt. Und in Zeiten des Strommangels ganz wichtig: der Wirkungsgrad beträgt 89% und der Standby-Verbrauch 75mW. Meanwell ist m.E. einer der besten Hersteller von Schaltnetzteilen zu zahlbaren Preisen. Auch mein Stationsnetzteil ist deshalb ein Meanwell. Aber logischerweise etwas kräftiger mit seinen 50 Ampère. 

Es gibt sicher noch andere Alternativen. Eine, mit der ich ebenfalls gute Erfahrungen gemacht habe, ist DVE (Dee Van Enterprise Co.). Ebenfalls eine taiwanesische Firma, die aber in China fertigen lässt. Das 12V/2A Netzteil im nächsten Bild stammt von einem alten Swisscom Router und speist meine QRP-Geräte im stationären Betrieb. Ebenfalls störfrei. Leider sind die Datenblätter, die ich  gefunden habe nicht so ausführlich wie bei Meanwell. 

Es ist also nicht alles Schrott, was aus China kommt. Aber man muss gut hinschauen, und es ist wie überall: Billig und Gut sind Schwestern, die sich nicht oft miteinander vertragen. 


   Zum Schluss noch ein Tipp: Bei allen Stecker-Netzteilen ist es sicher nicht falsch, ein oder zwei Klappferrite auf die Niederspannungskabel zu klappen. Beim Meanwell sind diese bereits fest montiert und bei vielen Ladegeräten für seriöse Elektronik ebenfalls. Wir Funker sollten generell nicht an Ferritdrosseln sparen und sie extensiv einsetzen. Frei nach dem Motto: Nützt es nichts, schadet es nicht. 


Freitag, 20. Januar 2023

Fenster mögen keine Antennen

 


Schon seit es sie gibt, experimentieren Funkamateure mit ihnen: Kupferstreifen zum Aufkleben. Googelt man durchs Internet, findet man alle Arten von aufgeklebten Antennen: von einfachen Dipolen bis zu den sonderbarsten Formen. Dabei scheinen die Fenster unserer Funkbuden diese Klebeantennen magisch anzuziehen, wie man auch im folgenden Video eines Hamfluencers sehen kann:


Leider ist das Fenster der dümmste Ort, eine Antenne hinzukleben. Es sei denn, man lebe in einer alten Hütte. Natürlich gibt es Ausnahmen. In meinem Auto ist zum Beispiel die DAB+ Antenne auf die Frontscheibe geklebt. 

Doch generell gilt: Ob geklebt oder nicht, man tut gut daran, mit seinen Antennen nicht in die Nähe von Fenstern zu kommen, weder von innen noch von außen. Einem Parabolspiegel oder einer UHF Yagi macht es nicht viel aus, wenn sie draußen ans Fensterbrett geklemmt wird, doch bei VHF Rundstrahlern hört der Spaß auf. Denn das Fenster ist bereits selbst eine Antenne und es mag keine Konkurrenz. 

Moderne Fenster haben einen Metallrahmen, der die Gläser trägt und dieser Rahmen ist ein Quad-Element oder eine Magnet-Loopantenne, je nach Sichtweise. Und je nach Abmessungen hat es seine Resonanzfrequenzen. Diese Eigenresonanzen lassen sich mit einem Antennen-Analyzer und einer kleinen Koppelschleife messen. Meine beiden Fenster sind u.a. bei ca. 175 MHz resonant. Doch sie störten nicht nur die Abstimmung meiner 2m Antennen, die ich zu nahe vor dem Fenster montieren wollte, sondern machten auch den Abgleich von 4m und 6m Rundstrahlern praktisch unmöglich. 

Da in meiner Bastelkiste eine Rolle Kupfer-Klebeband schlummerte, wie sie der nette Hamfluencer oben im Video benutzt, habe ich damit experimentiert. Zuerst im 4m Band und dann auch auf 2m. Denn auch ich streite nicht ab, dass es manchmal Wunder gibt, und ein solches hätte auch meine Klebeantennen zum Funktionieren bringen können.

Leider gab es auch diesmal kein Wunder. Ein vertikaler Dipol für das 4m Band zeigte folgende SWR-Kurve:

Das Bild lässt vermuten, dass die Antenne noch zu lang ist und die untere Resonanz die "richtige" ist. Die Kupferstreifen sind ja recht breit und die Permittivität (Dielektrizitätskonstante) des Glases (5-10) hat sicher auch noch einen Einfluss. Doch ein Verkürzen des Bandes machte das Bild nur schlimmer. Die Antenne weigerte sich auf 70MHz abzustimmen. Da konnte ich soviel schnippeln wie ich wollte, es nützte nichts. Die untere Resonanz verflachte sich bis zur Unkenntlichkeit. Anders sah es aus, wenn ich etwas Abstand vom Fenster nahm und die Antenne an die Shack-Tür klebte:



Da bestätigte sich, dass ich die richtige Resonanz (die untere) gewählt hatte und die Antenne ließ sich durch Verkürzen Abstimmen. Doch die Tür ist noch ein dümmerer Ort als das Fenster für eine Antenne, und so brach ich diesen Versuch ab und kehrte wieder zum Fenster zurück. Diesmal um einen 2m Vertikal-Dipol draufzukleben. Auch hier sah das Ergebnis abenteuerlich aus:


Beim 2m Band bildete sich ein breites Plateau auf der SWR-Anzeige und bei 200 MHz eine sehr schöne Resonanz. Wenn ich total verrückt gewesen wäre, hätte ich nun versucht, die Antenne zu verlängern, um diese Resonanz ins 2m Band runterzukriegen. Doch da ich nur halb verrückt bin, ließ ich es bleiben.

Und die Moral von der Geschichte: Bleibt mit euren Antennen vom Fenster weg. Eine Erfahrung, die übrigens auch der Hamfluencer oben im Video machen musste.
  

Das Kupferband zum Experimentieren direkt aufzukleben, empfiehlt sich übrigens nicht. Außer man hat Spaß am Fensterreinigen. 


 

Samstag, 14. Januar 2023

Foxmikehotel und die Sherwood-Liste

 


Bild: Eine sehr spezielle Antenne

Zurzeit bin ich ein Zyklop. Allerdings nicht der menschenfressende Riese wie er in Homers Odyssee beschrieben wird, sondern ein normales Einauge. Wie bei einem alten Funkgerät muss auch beim Menschen ab und zu ein Teil ausgewechselt werden. Diesmal war es die Linse im linken Auge. Das geht aber ganz ohne schrauben und löten. Das Auge wird aufgeschnitten und die natürliche Linse durch eine aus Plastik ersetzt. Bis es dann wieder funktioniert, dauert es eine Weile. Basteln und Schreiben sind während der Heilungszeit etwas schwierig. Aber Funken geht immer. So ein Linsentausch ist übrigens eine sehr interessante Erfahrung. Man stellt dann plötzlich fest, dass die Welt mit dem neuen Auge gesehen, helle und leuchtende Farben hat, während die Welt mit dem alten, noch nicht reparierten Auge, in einem Sepia-Ton erscheint. Also gelblich bräunlich. In zwei Wochen, wenn auch die Linse im anderen Auge getauscht wird, werde ich diesen Unterschied nicht mehr sehen können. Die altersbedinge Trübung der Linsen nennt sich grauer Star.

Trotzdem bin ich gestern auf eine sehr interessante Seite im Internet gestoßen. Die meisten von euch kennen vermutlich die Rangliste von Rob Sherwood NC0B. Rob misst alle Transceiver, die in seine Hände geraten, in seinem Laboratorium. Er listet sie dann in einer Liste auf, geordnet nach einem einzigen bestimmten Kriterium: Dem Dynamikbereich bei einem Signalabstand von 2 kHz (zwischen Nutz- und Störsignal). 

Die Hersteller von Amateurfunk-Transceiver scheinen sich einen Wettstreit um die Toppositionen in dieser Liste zu liefern. Wird sie doch viel beachtet und von Funkamateuren als Entscheidungshilfe bei der Auswahl beim Gerätekauf genutzt. Man kann daher sicher sagen: Rob Sherwood ist ein "Influencer" in Amateurfunk-Kreisen.

Natürlich gibt es bei der Wahl eines Transceivers viele andere Kriterien, die ebenso wichtig sind. Nicht nur technische, auch der Preis, die Optik und Ergonomie spielen eine wichtige Rolle.

Um zu verstehen, wieso Rob seine Liste nach dem Dynamikbereich bei 2kHz Abstand sortiert, muss man wissen, dass Rob ein begeisterter Contest-Operateur in der Betriebsart Telegrafie ist. Genau dort, im Tohuwabohu eines Telegrafie-Contests, ist es entscheidend, dass die benachbarten Signale den Dynamikbereich des Empfängers so wenig wie möglich beeinträchtigen.

In diesem ganzen Hype um die Sherwood-Liste taucht nun ein anderer Influencer auf. Frank M. Howell, Professor Emeritus an der Mississippi State University und Adjunkt Professor an der Emory University. Er hat das Rufzeichen K4FMH.

Frank hat nun Rob's Liste "auseinandergenommen" genau analysiert und mit anderen "weichen" Daten ergänzt, wie Preis und Kundenzufriedenheit. Dann hat er die Liste neu "zusammengesetzt" und benutzerfreundlicher gemacht. Das Resultat, bzw. die Tools, die daraus entstanden sind, sind bemerkenswert und für den angehenden Käufer eines neuen Transceivers sehr interessant. Frank hat dazu in der letzten Ausgabe des CQ-Magazins einen Artikel veröffentlicht.

Aber man muss das CQ nicht abonnieren, um in den Genuss der Tools von Frank zu gelangen. Auf seiner zweiten Influencer-Seite foxmikehotel.com sind sie alle zu finden. Zum Beispiel Rob Sherwoods Liste die sich nach Lust und Laune nach jedem anderen Messwert ordnen lässt. Aber auch nach einem so genannten SPI - Sherwood Performance Index - einer anderen Gewichtung, bei dem u.a. auch der Preis und die Kundenzufriedenheit (aus den Eham Reviews) eine Rolle spielen.

Insgesamt stellt Frank auf seiner Seite FOXMIKEHOTEL zwölf verschiedene Tools zur Verfügung, mit dem sich die Amateurfunk-Transceiver der letzten  Jahrzehnte analysieren lassen. Das ist nicht nur beim Kauf eines neuen Geräts interessant, sondern auch bei der Anschaffung eines Gebrauchtgeräts.

                  

Mittwoch, 11. Januar 2023

Ein Job für einen einsamen Trafo

 

Bild: Passive Relaisstation: zwei über einen Hohlleiter verbundene Parabolantennen ohne Elektronik.

Wer braucht heute noch Transformatoren, wenn man für wenig Geld komplette Schaltnetzteile kaufen kann? 

Natürlich die Schaltnetzteile selber, denn ohne Trafo geht es nicht. Und dann natürlich die Benutzer mit grossen Leistungen. Ohne Transformatoren würde unser Stromnetz nicht funktionieren. Würde die Erde von einem Carrington Event getroffen, wie das 1859 der Fall war, könnten massenweise Transformatoren im Stromnetz durchbrennen. Sie zu ersetzen würde Monate oder gar Jahre dauern und könnte unsere Zivilisation ins Chaos stürzen. 

Daran musste ich denken, als ich zuunterst in der Bastelkiste einen einsamen, alten Transformator entdeckte. Er hatte den Umzug in die Berge überstanden und war unter mysteriösen Umständen der Recycling-Tonne entgangen. 

Er ist zwar alt, aber ich vermute, dass ich älter bin. Der Beschriftung nach kommt er aus der Zeit wo unsere Netzspannung noch 220V und nicht 230V war. Das Geburtsjahr dieses kleinen Trafos liegt also vor 1987. Er ist übrigens ein so genannter Allzwecktrafo mit zwei separaten Sekundärwicklungen (2x1.5A) mit Anschlüssen für unterschiedliche Spannungen. U.a. 12V und 14V. 

Hergestellt wurde er von der Wagner und Grimm AG in Malters im Kanton Luzern. Es ist nicht mein erster Transformator von dieser Firma. Für meinen 1KW-Sender für das 2200m Band hatte die Firma einen Trafo nach meinen Spezifikationen gebaut. Der grosse Rote hier im Bild:


 Doch zurück zu unseren einsamen Trafo aus der Bastelkiste. "Jammerschade um das Teil", dachte ich. "Ich muss ihm eine Aufgabe geben, sonst verkümmert er. So wie Rentner ohne Hobby und Beschäftigung verkümmern. Sie hocken zwar nicht den ganzen Tag in der Kiste aber davor."

Und hier ist sie, die Aufgabe für den alten Wagner&Grimm: Er sitzt nun in einem Ladegerät, das ich für meine Gel-Akkus gebaut habe. Zusammen mit einem LM317 Regler und ein paar anderen Komponenten. Die Schaltung stammt von hier und ist sehr einfach (Siehe Circuit Diagram #1). Natürlich rein analog und garantiert softwarefrei.  

Gel-Akkus brauchen kein Batterie-Management-System, aber sie sollten auch nicht mit einem Lader für Autobatterien geladen werden. Denn Überspannung beschädigt den Gel-Akku irreversibel. Wenn man nicht in Eile ist, sollten die Akkus sanft geladen werden. Mit einer konstanten Spannung von maximal 13.8 Volt und einer Begrenzung des Ladestromes auf 1/10 ihrer Kapazität. Die Schaltung mit dem LM317 (oder LT317) wird mit dem Trimmpotenziometer auf 13.6 bis 13.8V eingestellt. Der Strom wird durch den Widerstand Rc begrenzt. Sein Wert ermittelt sich aus Rc = 0.6/I. Alles andere regelt der Akku selbst. In Englisch heisst übrigens ein Akku ebenfalls Batterie (Battery), was oft zu Missverständnissen führt.

Bei 13.6 bis 13.8 Volt Ladespannung kann man den Akku auch längere Zeit am Lader lassen (puffern). Ist er voll, nimmt er nur noch einige 10mA auf. Natürlich dauert der Ladevorgang länger als bei höherer Spannung. Man braucht aber auch keine komplizierte Ladeelektronik und der Akku lebt länger.

Die übrigen Bauteile haben folgende Werte: R1=240 Ohm, d.h. zwei 470 Ohm Widerstände parallel. 1/4 Watt reicht. Das Poti hat 10kOhm und C1 = 3300uF/25V (1000uF wären auch ok) . Die Dioden, bzw. der Brückengleichrichter ist in meinem Fall ein B80C5000/3300. Er benötigt keinen Schutzwiderstand, da der Innenwiderstand des Trafos den Einschaltstrom begrenzt. Letzterer liefert 14V RMS.

Rc ist in meinem Fall 0.5 Ohm. Das heisst zwei 1 Ohm Widerstände parallel. Als Amperemeter fand ein 15 A Drehspulinstrument Verwendung, dessen Shunt auf 1.5A Vollausschlag angepasst wurde. Um eindringende HF abzublocken wurde noch ein zusätzlicher Keramikkondensator von 22nF auf den Ausgang des Laders geschaltet (nicht im Schaltplan).

Eine neuer 12 Volt Gel Akku hat voll geladen und ausgeruht etwa 13 Volt. Hat er noch 12.7 Volt, besitzt er nur noch etwa 3/4 seiner ursprünglichen Kapazität. Behandelt man seine Akkus gut, können sie bis 10 Jahre halten.

Gel Akkus sollten nicht mehr als 50% entladen werden, um eine maximale Lebensdauer zu erreichen.

Meine Gel Akkus sind übrigens 7.2Ah und 12Ah Typen, also keine Starterbatterien. Die ältesten sind jetzt sieben Jahre alt und immer noch gut im Schuss (Panasonic).

Und so sieht mein Ladegerät aus:


 



    

 

Montag, 9. Januar 2023

Yaesu FTDX-10 aus der Sicht eines Praktikers

 

Gestern habe ich einen umfangreichen und detaillierten Erfahrungsbericht über den FTDX-10 von YAESU gelesen. VK4DX in Brisbane hat ihn am 5. Januar 2023 geschrieben, nachdem er den Transceiver ein Jahr lang ausprobiert hat. Ich kann den umfassenden Bericht jedem empfehlen, der an eine Anschaffung des FTDX-10 denkt.

Mike hat Anfang 2021 einen FTDX-10 gekauft und ihn dann während zehn Monaten anstelle seines Icom IC-7610 als seinen primären Stationstransceiver verwendet. Er hat ihn dabei nicht nur mit dem IC-7610 verglichen, was etwas unfair gewesen wäre, da dieser in einer anderen Kategorie "spielt", sondern auch mit dem IC-7300 von Icom.

Im Gegensatz zu den "Jubelberichten", die man manchmal auf Eham und in Yaesu-Foren lesen kann, scheint mir seine Analyse objektiver zu sein. 

Mike stellt in seinem Bericht die Benutzerfreundlichkeit und die Zuverlässigkeit des Geräts in den Vordergrund. 

Natürlich hat er auch viele andere Testberichte gelesen  und Videos zu dem FTD-10X gesehen. Sein Kommentar dazu: (Zitat)
"Allerdings basierte jeder Testbericht, auf den ich stieß, entweder auf Sherwoods hoher Bewertung des Empfängers dieses Funkgeräts, wie schön der Touchscreen ist oder auf dem Vergleich des Empfängers mit dem IC-7300 in einer meist irrelevanten Umgebung."

Mike ist nicht etwa ein Fan einer bestimmten Marke und hat bereits eine ganze Reihe Transceiver besessen. Unter anderen:
FT990, IC-706 MkIIG, IC-756pro II, TS590S, FTDX3000, FT891, IC-7300, FT991A und den IC-7610.

Er sagt, dass der FTDX-10 vom Dynamikbereich her natürlich besser sei, das gehe ja auch aus der legendären Sherwood-Liste hervor. Auch der Klang gefällt ihm besser. Wenn man nur darauf achten würde, sagt er, dann solle man dieses Gerät kaufen. Allerdings dürfe man keine Wunder erwarten. Im praktischen Betrieb könne man nicht erwarten, mit dem Yaesu Stationen zu hören, die man mit dem IC-7300 nicht hören könne.

In Rob Sherwoods Liste ist der FTDX10 auf Platz 3 aller Funkgeräte für seinen Dynamikbereich. Doch das ist nur ein einziger Aspekt eines Transceivers. Mike sagt dazu: (Zitat) "In der Praxis werden Sie kaum einen signifikanten Unterschied zwischen den 20-30 besten Geräten auf dieser Liste feststellen können. Die Unterschiede zwischen den Funkgeräten auf dieser Liste sind sehr gering."

Er schreibt, dass die Unterschiede punkto Empfindlichkeit und Selektivitäte der Transceiver in den letzten Jahren nur gering seien und nicht wie "Tag und Nacht".

Rob Sherwoods NC0B sagt dazu übrigens (Zitat): "Ich habe den IC-7300 in mindestens 8 Wettbewerben auf 160 und 10 Metern benutzt, und ich hatte nie das Gefühl, dass ich aufgrund der unzureichenden Leistung einen Kontakt verpasst habe."
Wer DXer oder Contester ist, sollte sich vielleicht Rob Sherwoods letztes You-Tube Video ansehen:


Doch zurück zum  FTDX-10:
Mike VK4DX gefallen bei diesem Gerät die folgenden Eigenschaften, die er beim IC-7300 vermisst:

- Das Audiopeak-Filter. Ein Feature, das ich als CW-Operateur übrigens auch zu schätzen weiss und in meinem IC-7700 gerne benutze, wenn es darum geht, Telegrafie Signale aus dem "Sumpf" der Mittel- und Grenzwellen-Bändern "zu ziehen". Ein wichtiges Feature für Low-Band-DXer, wie mir scheint.

- Ebenfalls für CW-Operateure sei das optional erhältlich 300 Hz Roofing-Filter von Nutzen.

- Auch die stufenlose Bandbreiten-Regelung mit Shift und Width sei bei Yaesu besser gelöst, schreibt Mike. 

- Natürlich sei, je nach Umgebung und Situation, auch die Störung durch starke Signale nicht so gross wie beim IC-7300. Das scheint mir persönlich ein sehr wichtiger Punkt. Beim IC-7300, als Direct Sampler ohne mitlaufende Vorselektion, leuchtet bei starken Signalen u.U. die Overflow Anzeige auf. Auch wenn die Stör-Signale ausserhalb des Amateurfunkbandes liegt. Der A/D-Wandler ist dann am Anschlag und der Empfänger produziert Geistersignale. Das habe ich an meinem letzten QTH, wo ich eine Langdraht-Antenne zur Verfügung hatte, immer wieder feststellen müssen. Ich hatte mir damals extra einen Preselektor für den IC-7300 gebaut. Heute, wo ich ausschliesslich mit Magnetloop-Antennen arbeite, habe ich dieses Problem nicht mehr. Eine Magloop ist ein ausgezeichnetes Filter.

Doch welche Nachteile hat aus der Sicht von VK4DX der FTDX-10? Es klingt hart, aber Mike ist da eindeutig: (Zitat)  "Was die Nachteile angeht, so gibt es eigentlich nur einen: Alles andere ist beim IC-7300 besser."

Mike bemängelt vor allem die Bedienung des Gerätes und zählt dazu viele Beispiel auf. Man erhält dabei den Eindruck, dass die Bedienung nicht richtig durchdacht sei. Etwas, das mir schon beim FT991 aufgefallen ist (Teil1, Teil2, Teil3). Doch viele dieser Punkte lassen sich sicher per Firmware-Update korrigieren. Einiges ist da schon geschehen, anderes wird hoffentlich in der nächsten Zeit bereinigt. Wie auch immer: Man erhält beim Durchlesen der bemängelten Punkte den Eindruck, dass das Gerät nicht fertig entwickelt ist. Mike schreibt denn auch: (Zitat):
"Ich glaube, dass dieses Funkgerät in aller Eile auf den Markt geworfen wurde, um einen Teil des Marktes zu erobern, den Icom mit dem Verkauf von Unmengen von IC-7300-Geräten verließ. Yaesu hätte dieses Funkgerät noch weitere 12 Monate im Entwicklungslabor behalten und ein wirklich legendäres Funkgerät entwickeln sollen, das alles andere auf dem Markt in den Schatten stellen würde. Wir haben jedoch ein Produkt erhalten, das ständige Aufmerksamkeit erfordert, was für einige Benutzer sehr frustrierend ist. Das FTDX10 ist das Funkgerät, in das ich mich so verzweifelt verlieben wollte, aber es hat sich einfach nicht ergeben."

In der Zwischenzeit hat Yaesu offenbar seine Entwicklung "korrigiert", aber leider nicht so, wie Mike es sich vorgestellt hat: Anstatt den FTDX-10 zu überarbeiten, hat Yaesu einen neuen Transceiver auf den Markt geworfen - den FT-710AESS. Ein Vorgehen, das ich schon früher bei Yaesu beobachtet habe.

Mike hat auch versucht, Yaesu zu kontaktieren um seine Verbesserungsvorschläge einzubringen. Doch er ist damit auf kein Gehör gestossen. Zudem hat er einige Erfahrungen gemacht, die ihn an der Zuverlässigkeit des Transceivers zweifeln lassen. So hat sich dasTeil zweimal inmitten eines QSO auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt. 

Auch bei FT-8 scheint das Gerät bei vielen Usern Probleme mit Intermodulation beim Senden zu haben. Wenn bei anderen FT-8 Benutzern plötzlich Lattenzäune von Intermodulationsprodukten erscheinen, wird das kaum die Beliebtheit des Senders erhöhen.

Zu weiteren Problemen, die von der Facebook FTDX10-Gruppe, dem QRZ.com-Forum und den GroupsIO FTDX10-Mailing-Reflektoren von Mike gesammelt wurden, gehören auch:

- Der Lautstärkeregler - viele Benutzer beschweren sich, dass sie den Ton noch hören können, wenn der NF-Regler ganz heruntergedreht ist.

- Defekte Bildschirme - Touchscreens mit mangelnder Reaktionsfähigkeit und falscher Ausrichtung bis hin zu völliger Bildverzerrung. Mikes Bildschirm fiel Anfang Dezember 2021 aus und wurde ersetzt.

"Ob Yaesu mit der Qualitätskontrolle Probleme hat?" Fragt man sich beim Durchlesen dieser Mängelliste.

Aber es gibt auch viele Punkte in Mikes Mängelliste, die Ansichtssache sind und Dinge, an die man sich rasch gewöhnen kann. Vor allem dann, wenn man keine Vergleichsmöglichkeiten hat. So bemängelt er u.a. dass sich der AF/RF-Regler auf der falschen Seite befindet. Damit bin ich nicht einverstanden. Hauptsache, der Regler befindet sich links vom Abstimmknopf (für Rechtshänder).
Was mich jedoch sehr stören würde, ist der Umstand, dass Auswahlfelder vom Bildschirm verschwinden, bevor man eine Wahl getroffen hat. Also zum Beispiel wenn man Auswahlfelder für 
Band, Mode, S-Meter, Oszilloskop, ATT, IPO, Filter, AGC oder die manuelle Frequenzeingabe öffnet.
Aber das sind Dinge, die lassen sich sicher per Software korrigieren. 

Das Problem heutiger Transceiver ist und bleibt der ganze Menü-Zirkus. Darum schätze ich meinen IC-7700: für alle wichtigen Dinge hat es einen Regler oder eine Taste. Man hat sofort Zugriff auf die essentiellen Funktionen. Das ist natürlich bei den kleinen Transceivern wie dem IC-7300 und dem FTDX-10 nicht möglich. Dazu fehlt einfach der Platz auf der Frontplatte. Aber auch bei den grossen Transceivern, wie zum Beispiel dem IC-7610 ist es heutzutage schlimmer geworden. Mit dem generellen Einzug von Zweitempfängern ist nun alles doppelt vorhanden. Für einige Funktionen recht es deshalb nicht mehr. Viele Regler wurden zu Zweitfunktionen degradiert. Beim IC-7610 zum Beispiel Regler für die Leistung, das Notch-Filter, die Noise Reduction oder den Noise Blanker. Dafür hat man nun für beide Empfänger separate AF, RF und Squelch-Regler. Das ist der Preis für der Zweitempfänger, ob man diesen nun braucht oder nicht. Auch das Flaggschiff von Yaesu, der FTDX-101MP leidet unter den Zweitreglern. Auch bei ihm wurden die Bedienungselemente für m.E. wichtige Funktionen in die zweite Reihe verbannt.



Donnerstag, 5. Januar 2023

Ein softwareloser QRP-Transceiver für 80 und 40m CW

 

                        Die Gastlosen im Abendlicht. Foto von Daniel Julmy

Die Auswahl an QRP-Geräten ist gross und die kleinen Kästchen bieten viele Spielereien, die der 100W Transceiver zuhause auch kann. Dank Mikroprozessor und Software. Populäre Beispiele sind der uSDX mit seiner Klon-Armee aus China und der QCX von QRP-Lab. 

Ein QRP-Transceiver ohne Mikroprozessor und Software ist heutzutage schwer zu finden. Aber braucht man wirklich Software um QSO zu fahren? Wie so oft lautet die Antwort auch auf diese Frage: "Es kommt darauf an." Für den klassischen Portabelbetrieb in SSB und CW braucht es im Grunde nur einen Abstimmknopf mit einer Frequenzanzeige, einen Volumenregler und vielleicht noch einen RIT. Der Rest ist "Nice to have". Im Feldbetrieb zählt einfache Bedienung.

Ein solches Gerät kann vollständig analog und softwarelos sein.

Vergangenen Sommer hatte ich einen ersten QRP-Transceiver ohne Software gebaut: Ein CW-Transceiver für das 80m Band. Nach den Rezepten aus den 80er und 90er Jahren, ähnlich dem legendären NorCal 40A.  Eingesetzt wurde ausschliesslich Material aus der Bastelkiste. Da das Material nicht mehr gekauft werden musste, spielten die Bauteilekosten keine Rolle. So fanden teilweise auch "Edel-Teile" Verwendung, die kein Hersteller von QRP-Geräten oder Bausätzen einsetzen würde.   

Den ersten Transceiver - ich nenne ihn Vintage #1 - hat sich im Betrieb bewährt und wurde hier beschrieben. Aber jedes technische Ding kann verbessert werden und die Bastelkiste ist noch lange nicht ausgeschöpft. So entstand vergangenen Herbst Vintage #2. Dieses Mal ein Zweibander für 80 und 40m. Auch dieser Transceiver bewährt sich im Betrieb und macht Spass. Zwar mache ich keinen SOTA-Betrieb, doch in meinem nächsten Anstalturlaub werde ich #2 in seiner natürlichen Umgebung einsetzen: im Feldbetrieb. 

Mein erstes QSO mit dem Zweibander gelang mit Alfredo EA1FCL im 40m Band, der ebenfalls mit 5W QRP arbeitete. "QRP Semper paratus" steht auf seiner QRZ.com Seite. Das zeigt nicht nur seine Vorliebe für den QRP-Betrieb, es könnte uns auch einen Hinweis auf seine berufliche Karriere geben. "Allzeit bereit" ist nicht nur der Leitspruch der Pfadfinder, sondern auch anderer Organisationen - zum Beispiel der Küstenwache.

 Auf seiner Seite schreibt er auch:  "Mi pasión es la telegrafía, uso una llave Vibroplex pero trabajo en modo sideswiper". Er ist also nicht nur ein Anhänger der Morsetelegrafie, er arbeitet auch mit einer Sideswiper, auch Cootie genannt. Das ist eine Paddle-Taste ohne Elektronik, bei der Striche und Punkte von Hand definiert werden müssen. Der Cootie ist der Vorgänger des Bugs:


Mein zweites QSO mit dem neuen Zweibander fand mit Robi HB9HTC in Adliswil statt. Diesmal auf dem 80m Band und wie immer mit meiner 1.9m Magloop im Shack. HB9HTC ist das Rufzeichen des Helvetia Telegraphie Club. Mit Vergnügen höre ich jeweils am Montag um 19:00 Küchenzeit die Übungssendungen des HTC mit anschliessendem Bestätigungsverkehr auf 3570.5 kHz. 

Doch zurück zu Vintage #2. Der neue Zweibander sollte folgende Eigenschaften erfüllen:

1. Vollständig analoges Gerät ohne digitale Schaltungen. Daher auch kein Menüs.

2. Material aus der Bastelkiste, möglichst ohne Zukauf von Komponenten. 

3. Ruhiger Empfänger, bei dem das Hören ein Vergnügen und keine Qual ist.

4. Unkaputtbare Endstufe mit mindestens 5 Watt bei 12V.

5. Analoger und trotzdem stabiler VFO (Keine Rasterabstimmung). Analoge Skala.

6. Volumenregler auf der Frontplatte.

7. Einfach-Superhet mit AGC und schmalem Quarzfilter.

8. Geringer Stromverbrauch.

Im Bericht über #1 habe ich versprochen ein Schema nachzuliefern. was nie passiert ist. Dafür kommt hier der Schaltplan von Vintage #2:

Dieser Schaltplan ist keine Bauanleitung zum Nachbau. Aber vielleicht kann er dem einen oder anderen eine Idee zu seinem eigenen Projekt beisteuern.

Die Bandumschaltung habe ich mit Miniaturrelais realisiert, obwohl ich genug PIN-Dioden in der Bastelkiste hatte. Daher braucht der Empfänger im 80m Band auch mehr Strom, nämlich 100mA gegenüber 30mA im 40m Band, wo die Relais stromlos sind. Bistabile Relais waren leider nicht in der Kiste.

Der NE602 (NE612) nach dem Bandpassfilter funktioniert mit seiner Gilbertzelle als Mischer. Zugleich liefert der IC auch das VFO Signal mit seinem eingebauten Clapp-Oszillator. 

Damit ein analoger VFO stabil genug ist, muss er auf einer möglichst tiefen Frequenz schwingen. Als ZF wurde wiederum 5MHz benutzt, da von diesen Quarzen ein ganzer Beutel vorhanden war: Daraus konnten genügend viele mit gleichen Werten sortiert werden (max. +/-10Hz Abweichung). Eine Voraussetzung um gute Quarzfilter zu bauen. Für das 80m Band läuft der VFO bei 1.5 MHz und für das 40m Band auf 2 MHz. 

Während # 1 einen VFO mit Potentiometer und Kapazitätsdiode verwendete, arbeitet die # 2 mit einem Drehko. Das trägt ebenfalls zu einer verbesserten Frequenzstabilität bei. Richtwert: maximal +/-10Hz Drift während eines fünfminütigen QSO's. Hier ein Blick ins Gerät vor der Verdrahtung der einzelnen Module:


Wie man sofort erkennt, hat der Einsatz eines Drehkos, anstelle eines Potis mit Kapazitätsdiode, auch einen Nachteil: Der Drehko beansprucht wesentlich mehr Platz.
  
Doch zurück zum Schaltplan: Nach dem Quarzfilter folgt ein Transistor, um die Filterdämpfung auszugleichen. Der zweite NE602-Mischer arbeitet als Produktdetektor und sein Oszillator als 5MHz BFO. Die Verstärkung der NF übernimmt dann ein weiterer Klassiker: ein LM386-N4. Die Lautstärkeregelung erfolgt erst direkt vor dem Kopfhörer. Das vereinfacht die AGC, die von der NF gesteuert wird. Diese ist bei sehr starken Signalen etwas ruppig, aber m.E. besser als die im QCX.

Der Empfang ist glasklar und ruhig und man vermisst weder NR noch NB. Man hört das Rauschen des Aethers und nicht das Brodeln digitaler Artefakte.  

   So sieht die #2 zur Zeit aus. Die Skala ist hier nur provisorisch beschriftet:


Auch der Sender ist im Vintage-Style aufgebaut. Eine dritte integrierte Schaltung NE602/NE612 arbeitet als Sendemischer. Der integrierte Oszillator liefert dazu das 5MHz Signal. Darauf folgen die Bandfilter für den Sender, die genau gleich aufgebaut sind wie die Empfangsfilter. Der Sendetreiber mit BF199 und BFR96 wird mit einem P-Kanal MOSFET getastet. Einem IRF2510. Ein totaler Overkill. Der Transistor ist für max. 40 A spezifiziert und hat einen Rds(on) von 60 Milliohm. Doch etwas Kleineres gab die Bastelkiste nicht her.

Die PA entspricht der 5W PA von QRPLabs, arbeitet aber mit dem RD15HVF1. Auch in diesem Fall...ihr habt es sicher schon erraten...weil ich ihn in der Bastelkiste fand. Er arbeitet im C-Betrieb, ist in dieser Schaltung fast unkaputtbar und könnte auch 20 Watt liefern, wenn es sein müsste. Müsste man ihn kaufen, würde man für ein seriöses Exemplar etwa 20$ bezahlen. Kein Vergleich zu den dreimal BS170, die im QCX als PA Verwendung finden - das Stück zu 20 Rappen! 

Irgendwann werde ich wohl noch einen Vintage #3 bauen. Mit einem RIT, einem RF-Gain Regler und einem schönen S-Meter. Natürlich ebenfalls softwarelos und komplett analog.       


Mittwoch, 4. Januar 2023

Der Start ins 4m Band

 

Bild: Winter ohne Schnee

Der Start des 4m Bandes hierzulande war wie erwartet: ein Strohfeuer. Ein kurzes Aufflammen der Aktivitäten und danach Rauschen. Doch die Sporadic-E Saison im Frühling wird wieder Leben in die Bude bringen.

 Jeder, der einen IC-7100, IC-7300 oder vielleicht sogar einen der neuen FT-710ASS auf dem Stationstisch stehen hatte, konnte sich daran beteiligen. Allerdings nicht ganz ohne Zusatzanstrengung. Ältere Icom IC-7300 mussten erstmal freigeschaltet werden. Lötet oder knipst man ein paar Dioden aus seiner Schaltmatrix, kann er auch auf 70 MHz senden. Als Bonus sendet er dann auch im 630m Band mit ca. 20 Watt. Allerdings sollte man da ein zusätzliches Tiefpassfilter nachschalten oder darauf zählen, dass die Antennenanpassung die Oberwellen erledigt:


  Doch zurück zum 4m Band. Auch wenn der Transceiver auf 70 MHz senden konnte, musste der OM noch eine Antenne für dieses Band organisieren. Den Langdraht mit einem UNUN oder Tuner hinzumurksen war vielleicht einen Versuch wert, aber nicht gerade die hellste Kerze auf der Ideentorte. Was mich betrifft, habe ich mich für den Weg des geringsten Widerstandes entschlossen und einen simplen Dipol gebaut. Wobei "bauen" ziemlich übertrieben ist. Der Dipol aus weissem Netzkabel wurde über dem Kopf des Operateurs einfach an die Dachbalken getackert. Und da schon mal die Leiter stand und man den Tacker in der Hand hielt, wurde daraus ein vierarmiger Doppeldipol für 50 und 70 MHz. Der Abgleich von Mehrfachdipolen ist aber weniger einfach als man hofft. Die zwei zusammengeschalteten Dipole beeinflussen sich gegenseitig. Schnippelt man beim einen etwas Draht ab, ändert auch der andere seine Resonanz. Diese Problematik ist auch im Rothammel gut beschrieben.

Wichtig ist auch die Frage der Polarisation. Zwischen vertikaler und horizontaler Polarisation kann man ohne weiteres 20dB verlieren. Eine Problematik, der Blindenstock-Funker im 2m Band begegnen, wenn sie sich mal ins SSB-Band verirren. Da in DL nur horizontale Polarisation im 4m Band erlaubt ist, habe ich mich ebenfalls für Horizontal entschieden. Bei DX-Verbindungen über die Ionosphäre spielt die Polarisation jedoch keine entscheidende Rolle. Das reflektierte Signal aus der Ionosphäre kommt in der Regel zirkular polarisiert zurück, unabhängig davon, mit welcher Polarisation gesendet wurde. Hier nachzulesen. Dazu gibt es auch einen Blog Post aus Antons Funkperlen.  

Einige 4m Enthusiasten hatten sich punkto Antenne noch wesentlich besser vorbereitet und warteten gleich mit Yagi-Antennen auf die Freigabe des 4m Bandes. Wie sie das mit den erlaubten 25W ERP handhaben, entzieht sich meiner Kenntnis. 

Einige OM spekulieren sicher auch darauf, eine Erstverbindung mit einem Land zu tätigen. Doch beim 4m Band gilt es zu beachten, dass dieses Band bereits in früheren Jahren und in verschiedenen Ländern für den Amateurfunk freigegeben wurde. So fand zum Beispiel am 11.2.1958 eine Verbindung zwischen HB9RG und DL3YF in AM statt. 

Ich bin sicher, dass Amateurfunk-Historiker noch mehr finden werden.

Stand der 70 MHz Zulassungen