Sonntag, 30. Januar 2022

Der Stresstest

 


Die 500W Stufe ist inzwischen fertig geworden und ich habe sie einem ersten Stresstest unterzogen. Als Kühlkörper benutze ich wiederum Kühlkörper von Server-CPU's mit Zwangsbelüftung, wie bereits bei der Dummy Load. Der Kühlkörper rechts hat aber nur die Funktion eines Printträgers. Die beiden Transistoren sitzen auf dem Kühler links. 

Diese Kühlkörper sind bereits ohne Lüfter sehr effizient. Sie bestehen aus Kupfer, das die Wärme schon wesentlich rascher abführt als Aluminium und besitzen zusätzliche Heat-Pipes. Ein solcher Kühlkörper kann bereits ohne Lüfter mehr als 100 Watt Dauerleistung verdauen. Mit Zwangslüftung ein Mehrfaches. Zudem eignet sich Kupfer besser als HF-Masse als das oxydierende Aluminium herkömmlicher Kühlkörper. Darum werden in Endstufen oft Kupferplatten als Heat-Spreader zwischen den Transistoren und den Alu-Kühlkörper montiert. Die Kupferplatte sorgt für eine raschere Verteilung der Wärme auf den Alu-Kühlkörper.

Die Low-Cost Endstufe mit den beiden MRF300AN/BN lieferte bei 48 Volt und 15.5 Ampère 550 Watt. Steuerleistung 10 Watt. Ein ausgezeichnetes Resultat. In FM notabene. Aber nur bis zum grossen Knall. Gefunkt hat es nicht etwa bei den Transistoren, sondern im Tiefpassfilter. Der mittleren Induktivität wurde es offenbar zu heiss und sie lötete sich selbsttätig aus.

Den Transistoren hat das nichts ausgemacht. Sie steckten den Zwischenfall ohne mit den Lötaugen zu zucken weg.

Das Tiefpassfilter auf der Platine ist also das schwächste Glied der Kette. So wie bereits Reinhard DL5ZA, werde ich also das Tiefpassfilter in einer verstärkter Version extern aufbauen. Ebenso die nachfolgende Stehwellen-Messbrücke.

Des weiteren habe ich festgestellt, dass der Transformator mit den beiden 12.5 Ohm Kabeln auch recht warm wird. Leider hatte ich kein dickeres 12.5 Ohm Koaxialkabel zur Verfügung. Trotzdem werde ich es vorläufig mal so bleiben lassen, da ich die Endstufe nur für SSB-Betrieb einsetzen werde. Notabene weit unterhalb der Sättigung. 6dB, d.h. 400W reichen mir.

Bei dem Stresstest hat sich die Kühlung bewährt und wurde leicht handwarm. Von heiss gar nicht zu reden. Gemessen habe ich die Temperatur noch nicht. Die menschliche Hand ist ein guter Temperatur-Alarm. Ab 55 Grad Celsius zuckt sie bei den meisten automatisch zurück ;-) 

Als nächstens folgt nun die Installation der Sende-Empfangsumschaltung mit den Koaxrelais. Einen Sequenzer braucht es meines Erachtens nicht. Eine Sendeverzögerung von 30ms kann über das Menue im IC-9700 eingestellt werden und hat sich bereits bei meiner 23cm PA bewährt.

Fortsetzung folgt


  

3 Kommentare:

  1. Hallo, das TP-Filter kann man vergessen, scheinbar hat man es von der 100W PA einfach übernommen. Ich verwende nun eins von eb104.ru, ist aber nicht mehr im Angebot. Eine andere Quelle wäre:https://dutchrfshop.nl/en/2-meter-band/35--60db-lowpass-filter.html. Dort findet man auch die Transistoren und ATC´s.
    73 de Reinhard DL5ZA

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  2. Nochwas zum externen TP-Filter: es muss im Abstand über Grund montiert werden da die Inseln/Stützpunkte der Spulen und Kondensatoren durchkontaktiert sind und damit sonst auf "Masse" lägen. 73 de Reinhard DL5ZA

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  3. Vielen Dank für die zusätzlichen Infos, lieber Reinhard. Inzwischen habe ich bereits ein erstes SSB-QSO gefahren. Vorsichtshalber mit 400W. 73 de Anton HB9ASB

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