Dienstag, 20. September 2022

Batteriefunk

 


Kürzlich fand in der Schweiz wieder ein "Notfunk-Contest" statt. Im 80m Band und auf VHF/UHF - auch über Relaisstationen. So konnten auch ein Handybesitzer mitmachen. Ob die Relaisstationen auch vom Stromnetz unabhängig sind oder mindestens über eine USV verfügen, weiss ich nicht.

Dass nur das 80m Band berücksichtigt wurde, verstehe ich nicht. Ich erinnere mich daran, dass für die Freigabe des 60m Bandes mit dem Argument des Notfunks geworben wurde. Es ist ein ausgezeichnetes NVIS-Band. Klein aber fein. Bei den zurzeit herrschenden Funkbedingungen könnte aber nicht nur das 60m Band für NVIS-Verbindungen nützlich sein. Oft liegt jetzt die MUF für NVIS über 7MHz und das 40m Band bietet daher ausgezeichnetes Bedingungen. Oft wesentlich bessere als das 80m Band, das zurzeit tagsüber bescheidene Bedingungen bietet.

Wie dem auch sei. Der essenzielle Aspekt einer Notfunkübung ist die Stromversorgung. Man muss seine Funkstation also mit Batterien oder einem Akku betreiben.

Wer gewohnt ist, dass der Strom aus der Steckdose kommt und kein Prepper ist, greift da rasch mal zu einer Autobatterie. Doch das ist ein Kurzschluss. Autobatterien sind für Fahrzeuge konzipiert und nicht für die Bedürfnisse einer Funkstation. Sie müssen für den Anlasser eines Autos für einige Sekunden heftig Strom abgeben und werden sodann wieder durch die Lichtmaschine geladen und gepuffert. Zyklenbetrieb mögen sie nicht. Tiefentladung schon gar nicht. Besser sind Bleigel-Akkus wie sie in USV (Unterbrechungsfreie Strom Versorgungen) eingesetzt werden. Zurzeit sind Bleigel-Akkus sehr günstig zu bekommen und bringen mehr Watt pro Franken/Euro als die neuen LiFePo4-Akkus. Natürlich sind sie schwerer als letztere, doch für den Shack spielt das keine Rolle. Sie lassen sich auch gut parallel schalten, wenn man einige Regeln beachtet.

Auf der Webseite von DL4NO erfährt man über dieses Thema alles was man wissen muss.

Die Entwicklung neuer Akkumulatoren befindet sich in voller Fahrt und in den nächsten Jahren wird da noch viel passieren. Auch preislich. Da scheint mir die Strategie "Bleigel und abwarten" keine schlechte zu sein. Und natürlich auch eine kompromisslose QRP-Station. Empfänger, die 0.5 bis 1A Strom ziehen, sind ein schlechter Witz. Zudem sind unsere 100W Transceiver furchtbar ineffizient, wenn man die Leistung runterregelt. Auch mögen sie es ganz und gar nicht, wenn die Spannung beginnt, unter 12V zu sinken.  

SSB und CW sind besser als FM oder gar digitales Gebrösel. Und ja: FT8 ist keine Notfunk-Betriebsart ;-)  

   

Bild: Unterwegs im Gorge du Verdon bei Quinson.

         

3 Kommentare:

  1. Hallo Anton, danke für Deine super berichte. ich habe gehört, dass nur 80 m Kurzwelle für 80 m bestimmt wurde, damit HB3 Stationen die gleiche Voraussetzungen haben.

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  2. Ist verständlich. Das heisst aber, es geht bei dieser Veranstaltung in erster Linie um "Contest" und weniger um "Notfunk".

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  3. Könnte man so interpretieren. Oder man kann es interpretieren, dass man alle Funkamateure für Notfunk motiviert.

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