Die Es-Saison ist zwar vorbei, aber das 6m Band ist immer noch da. Es verschwindet nicht, wenn keine sporadische E-Schicht durch die Ionosphäre geistert. Aber auch die Es-Schichten sind nicht wirklich weg. Sie verhelfen nun den Funkamateuren in der südlichen Hemisphäre zu tollen DX-Verbindungen. Während bei uns die Es-Saison ungefähr von Mai bis August dauert, hat sie auf der südlichen Halbkugel von Oktober bis Januar ihren Auftritt. Manchmal schwappen die Signale dann auf magische Weise zu uns hoch. Hauptsächlich im Dezember und Januar.
Aber auch ohne Ionosphäre bietet das 6m Band allerlei Überraschungen. Von Meteor-Scatter bis zu Tropo-Überreichweiten. Auch im Lokalbetrieb über einige 10km bis über 100km - je nach Terrain - ist es eine gute Alternative zu den höheren VHF/UHF-Bändern.
Gerade in hügeligen Gebieten merkt man gut, dass die 6m-Welle stärker gebeugt wird als die 2m-Welle (Diffraktion). Auch hier im Alpental. Neben der Reflexion gehört die Diffraktion hier zu meinen engsten Mitarbeiterinnen im VHF/UHF-Bereich. Oft gesellt sich noch die Refraktion hinzu, je nach Wetterlage. Doch diese Dame ist schwer zu durchschauen und wie das 6m Band ziemlich magisch.
Darum habe ich auch hier eine 6m Antenne in Betrieb genommen. Nach Versuchen mit Magnetloop und Vertikalantennen habe ich nun einen Dipol gebaut. Horizontal, denn diese Polarisation scheint besser über den Berg zu kommen als vertikal polarisierte Wellen. Zumindest von meinem QTH aus.
6m Antennen habe ich schon unzählige gebaut. Hier zum Beispiel die so genannte Himmelstür und hier einen endgespeisten vertikalen Halbwellenstrahler. Auch einen Dipol hab ich hier schon beschrieben.
Doch so viel Raum konnte ich dieses Mal der 6m Antenne nicht geben. Sie musste kleiner sein und sich in Sekundenschnelle vor dem Shack-Fenster montieren und demontieren lassen. Ist sie doch nicht die Einzige, die diesen Platz beansprucht.
Glücklicherweise bin ich im Keller der Anstalt auf eine Kiste gestossen, die beim Umzug gestrandet ist. Neben allem möglichen und unmöglichen Zeug beherbergte sie ein Bündel Teleskopantennen, wie sie in gewöhnlichen Radioempfängern verwendet werden. Für einen 6m-Dipol sind sie mit 1.2m Länge etwas zu kurz. Aber dafür gibt es ja Spulen.
Ob es Zufall war, dass in eben dieser Kiste im Keller auch eine Rolle versilberter Kupferdraht mit 2mm Durchmesser lag? Eigentlich glaube ich nicht an Zufälle.
Der Rest der Geschichte ist rasch erzählt und die folgenden Bilder sprechen für sich selbst. Je 7 Windungen mit 11mm Innendurchmesser, Spulenlänge ca. 18mm (die 6Windungen auf dem Foto sind etwas knapp). Durch Zusammendrücken oder Zusammenpressen der Spulen kann die Antenne abgestimmt werden. Zusammendrücken erhöht die Induktivität und die Resonanzfrequenz der Antenne sinkt, Auseinanderziehen vermindert die Induktivität und erhöht die Frequenz.
Die Antenne ist sehr leicht, in 30 Sekunden auf- und abgebaut, kostet in meinem Fall nichts und war rasch zusammengeschustert.
Kannst Du den AA-600 empfehlen? Ich bin mit diesem China Müll nur auf die Nase gefallen und dachte das der AA-600 was taugen könnte?
AntwortenLöschen73 de Peer, 8YF
Ja, ich bin damit zufrieden. Das Gerät ist zuverlässig und robust. 73 de Anton
Löschen