Montag, 1. April 2019

Der Frequenzhunger von 5G



Den Tacho in meinem Opel Rekord habe ich provisorisch repariert. Da ich nicht mehr als 80 fahre, habe ich den Zeiger bei der 80er Marke angeklebt. Im Dorf fahre ich sowieso nur im ersten Gang, der kann nicht mehr als 50, und so bin ich auf der sicheren Seite. Damit brauche ich zurzeit auch kein neues Auto mit all dem elektronischen Zeug, das einem nur vom Fahren ablenkt.

Mit all den Assistenzsystemen, die die EU in Zukunft vorschreiben will, werden die Automobile mit Sendern auf allen möglichen Frequenzen ausgerüstet werden. Von Langwellen bis in den Bereich der Millimeterwellen.
Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs in unserer elektromagnetischen Zukunft. 5G erwartet uns. Zwar weiß noch niemand so recht, was dieses 5G alles können und bewirken wird. Doch eines ist klar: Mit der rapide steigenden Datenmenge steigt auch der Frequenzbedarf.

In einem ersten Schritt wird in Europa der Bereich zwischen 3400 und 3800 MHz neu ins Auge gefasst. Doch das ist erst der Anfang. Der Frequenzhunger von 5G ist viel grösser, und dafür gibt es nur eine Lösung: höhere Frequenzen.
Die hat man am Übergang des Zentimeterbereichs (SHF) zu den Millimeterwellen (EHF 30 bis 300 GHz) gefunden.
Für Europa stehen zwei Bereiche im Vordergrund:
24.25 bis 27.5 GHz und 31.8 bis 33.4 MHz. Das sind insgesamt fast 5 GHz.

Zurzeit scheint der Amateurfunk in der SHF Region (3 bis 30 GHz) also nicht in Gefahr zu sein.

Darunter, im UHF-Bereich (300 bis 3000 MHz) sieht es etwas anders aus. 70cm dürfte uns erhalten bleiben. Übrigens ein ausgezeichnetes DX-Band (SSB, CW, FT-8), das 2m kaum nachsteht, aber diesbezüglich leider unterschätzt und vernachlässigt wird.
23cm wird von den Zulassungsbehörden jedoch scharf beobachtet. Der Frequenzbereich wird auch vom GPS-System Galileo benutzt. Sollte das zu Konflikten führen, ist der Amateurfunk weg von diesem Fenster, und aus dem Dreibander IC.9700 könnte dann über Nacht ein Zweibander werden.

13cm ist eh unter Beschuss, vor allem hier in der Schweiz. Für den Oscar 100 braucht es eine Spezialbewilligung, ebenfalls für die Benutzung des Bereichs 2320 MHz, der in unseren Nachbarländern für den Amateurfunk benutzt wird.

Fazit: Anwendungen wie 5G werden in Zukunft nicht mehr mit Brosamen von einigen 10 oder 100 MHz zufrieden sein, die sie anderen Diensten abzweigen können. Ihr Frequenzbedarf schreit nach GHz-Bandbreiten. Und die sind nur weiter oben im Spektrum zu finden.


1 Kommentar:

  1. Was so etwas kostet, sieht man gerade in DL.
    Dort werden die 5G Frequenzen gerade versteigert!
    https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/Unternehmen_Institutionen/Frequenzen/OeffentlicheNetze/Mobilfunknetze/mobilfunknetze-node.html

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