Beruhigt können wir uns deshalb anderen Themen zuwenden.
Zum Beispiel der Frage, wie das Koaxialkabel durchs Fenster kommt, wenn der Sender drin und die Antenne draußen ist.
Denn Vermieter haben oft eine Allergie gegen Bohrmaschinen und manchmal ist der Beton arg dick.
Wie zum Beispiel der in unseren Luftschutzkellern. Doch gerade dort unten geht es lustigerweise ohne bohren. Denn irgendeine Norm hat für Atombunker offenbar eine Antennendurchführung vorgeschrieben. Wer sucht, der findet.
Natürlich gibt es Spezialkabel, extra flach und extra teuer, die man im Fenster einklemmen kann.
Doch einklemmen kann man in den meisten Fenstern auch ganz gewöhnliche Kabel. Sie müssen einfach nur dünn und robust genug sein. Wer trotz RG-213 sein Fenster problemlos schließen kann, sollte aber seine Dichtheit überprüfen. Alte Bauernregel: Wenns dem Bauer in die Suppe hagelt, ist das Fenster schlecht genagelt.
Auch hier in der Anstalt achtet der Hausmeister pingelig auf das Bohrmaschinenverbot. Wir behelfen uns, indem wir Sauschwänze ins Fenster klemmen - so genannte Pigtails. Und zwar die von der robusten Sorte. Also keine RG-174, sonst ist plötzlich der Schwanz ab.
Wir verwenden RG-316. Die kommen mit Steckern konfektioniert aus China für eine Handvoll Dollar. Sie haben einen versilberten Innenleiter als Innenleiter und ein Dielektrikum aus Teflon. Der Mantel ist aus FEP und äußerst robust. Auch wenn das Kabel gequetscht wird, ist ein Kurzschluss unwahrscheinlich und die Verluste sind vernachlässigbar. Auf Kurzwelle verträgt so ein Pigtail mehr als 300W und auch im 23cm Band verkraftet es noch 100W.
Natürlich wird vor und nach dem Pigtail verlustärmeres Kabel verwendet. Bei 150 MHz hat das RG-316 Kabel immerhin ein Drittel dB Dämpfung. Doch für den Pigtail - meist nur 30cm lang, ist das vernachlässigbar.
Diese RG-316 Pigtails gibt es auf Ebay mit allen möglichen Steckern/Buchsen und in verschiedenen Längen. Sollte tatsächlich mal ein Sauschwanz kaputt gehen, reißt das kein schwarzes Loch in die Hobbykasse.
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