Dienstag, 22. Dezember 2020

Die 160m Magnetloop macht FT-8

 


Ein Goldsucher, mit dem ich einst durch die unendlichen Wälder jenseits des Polarkreises gestreift bin, hat sich das Ziel gesetzt, alle Schweizer Seen per pedes zu umrunden. Ich bin wesentlich bescheidener und freue mich, wenn ich wieder einen einen neuen See schwimmend erkunden kann. Meine letzte Eroberung war der Lac de Montsalvens. Sicher könnte Willi auch diesen See anhand eines Bildes identifizieren, wie er es mit dem Schwarzsee getan hat (siehe Kommentare zum vorhergehenden Blogeintrag).

Natürlich bin ich auch schon durch den Schwarzsee geschwommen. Doch viel mehr Spass, als diesen Bergsee schwimmend zu durchqueren, macht es, ihn per Fuss zu überqueren. Leider ist das nicht mehr so oft möglich wie früher. Nicht wegen des Drachens, der oben am See in den Felsen hockt und zum Gaudi der Spaziergänger Feuer speit, sondern wegen des Klimawandels. Davon ist auch der Eispalast betroffen, der weiter unten im Tal an der warmen Sense jedes Jahr wieder neu entsteht.


Doch kommen wir zum eigentlichen Thema: meinem derzeitigen Lieblingsloop. Diese kleine Antenne macht mir immer mehr Spass. Obwohl sie in meiner von Störstrahlung durchseuchten Funkbude steht, bzw. hängt, hört sie erstaunlich gut. Sogar DX, wie folgendes Bild zeigt:


Darauf sind alle FT-8 Stationen zu sehen, die ich kürzlich an einem Abend in FT-8 auf dem 160m Band empfangen konnte (mit L gekennzeichnet)

Aber auch beim Senden lassen sich die Resultate sehen. Zwar konnte ich mit meinen 10W noch kein DX arbeiten, doch europäische Distanzen sind für die Magnetloop kein Problem und füllen nun zunehmend das Logbuch. Mehr als 10W will ich mir nicht zumuten, denn die Antenne ist ja bloss zwei Meter vom Operateur entfernt. HF soll zwar den Körpersäften gut tun und das Wasser glücklich machen, wie wir kürzlich erfahren haben, aber man sollte den Drachen nicht am Schwanz kitzeln. Auch wenn er nur elektromagnetischer Natur ist.

Langsam enthüllt sich mir auch der theoretische Unterbau der Loopantennen, nachdem ich den Balanis konsultiert habe und ich vertraue nun mehr meinen Berechnungen als irgendwelchen Loop-Rechnern, die man im Internet findet. Das Buch Antenna Theory von von Constantine A. Balanis ist das Standardwerk schlechthin, wenn es um Antennengrundlagen geht. 

Interessant ist auch der Blick in die Datenblätter der verwendeten Vakuumkondensatoren. Der zum variablen Russischen stand leider nicht zur Verfügung, doch der parallel geschaltete Comet trägt ohnehin die Hauptlast, und hier wurde ich fündig. Daraus wird auch ersichtlich, mit welchem Zusatzverlust man durch Vakuumkondensatoren rechnen muss. In meinem Fall ca. 1mOhm. 

Das heisst, dass der Loop die Verluste und damit den Wirkungsgrad bestimmt. Neben der Leiterfläche (Durchmesser und Oberfläche des verwendeten Materials) ist höchste Aufmerksamkeit auf die Verbindungen zu legen. Meines Erachtens kommen nur grossflächig geschweisste oder gelötete Verbindungen in Frage. Einen dicken Loop mit dünnen Drähten an einen Drehko anzuschliessen ist ein Witz. Die Verwendung von Luftdrehkos mit Schleifern ein No-Go.   

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