QRP liegt im Trend. Kleine, leichte Stationen mit 5 Watt Sendeleistung, um draussen in der Natur zu funken. Oder als Backup für Notfunker. Oder als Amateurfunkstation für das bescheidene Budget.
Das Angebot ist gross und es ist für jeden etwas dabei. Es gibt mehr QRP-Transceiver als ausgewachsene Stationstransceiver auf dem Markt. Da viele nicht von den grossen Herstellern stammen, sind sie oft nicht einfach zu entdecken und verbergen sich im Dschungel des Internets.
Aber nur 5 Watt? 13dB weniger als der ausgewachsene Transceiver mit seinen 100 Watt zuhause. Ist das nicht etwas mager? "Darf's ein bisschen mehr sein?"
Gerne! Zurückschrauben kann man ja immer. Und es ist gut, im "Notfall" ein paar dB zulegen zu können. 10 Watt oder 20 Watt können darüber entscheiden, ob ein QSO zustande kommt oder nicht.
Schaut man sich das Angebot an QRP-Geräten genauer an, merkt man bald, dass sie nicht nur unterschiedliche Konzepte haben, sondern auch verschiedene Schwächen und Vorteile.
Welche Eigenschaften sollte ein guter QRP-Transceiver besitzen?
1. Leicht und klein
2. Robust
3. Alle Bänder und Betriebsarten, die den Benutzer interessieren.
4. Guter Empfänger
5. Geringer Stromverbrauch
6. Muss ins Budget des Käufers passen
7. Tuner, wenn keine resonanten Antennen verwendet werden.
Leicht und klein sind heute in der Regel alle mehr oder weniger. Das Gewicht hängt natürlich mit der Robustheit zusammen. Einer, der sich besonders auf dieses Merkmal konzentriert hat, ist der Discovery TX-500 von Lab599. Das Gerät ist nicht nur kompakt und extrem robust, er lässt fast keine Wünsche offen. Der Discovery sieht aus wie ein Armee-Gerät.
Betriebsarten und Bänder folgen individuellen Wünschen. Manche OM sind nur an speziellen Bändern interessiert und machen nur SSB oder nur CW. Andere vor allem Digital. Wer zum Beispiel nur CW macht, den Transceiver gerne selbst zusammenbauen möchte und ein kleines Budget hat, sollte seinen Blick nach Spanien richten. Er wird vielleicht bei EA3GCY fündig. Auch ein Blick nach England lohnt sich: zu QRP Lab.
Doch wer gleichzeitig Kurzwelle und UKW in einem Gerät möchte, für den wird die Auswahl eng und er muss diverse Kompromisse eingehen. Mir fallen dazu nur die bewährten FT-817 bzw. sein Nachfolger FT-818 von Yaesu, der Icom IC-705 und der Elecraft KX3 mit 2m Option ein.
Der Icom hat einen Stromsäufer als Empfänger und keinen eingebauten Antennentuner. Der Yaesu hat die gleichen Schwächen aber zum halben Preis und ist technisch veraltet. Der KX-3 ist nicht gerade ein Ausbund von Robustheit und sehr teuer, dafür sparsam. Wer nur KW macht und auf das 160m Band verzichten kann, ist jedoch mit dem KX2 besser bedient. Aber auch der ist - verglichen mit dem Discovery - ein empfindliches Teil.
Gute Empfänger haben die meisten QRP-Geräte. Zumindest gut genug für die Behelfsantennen bei Portabelbetrieb. Das können inzwischen die meisten Hersteller. Ob es bei einem QRP-Gerät unbedingt einen Wasserfall braucht, darüber scheiden sich die Geister.
Und ob man einen Antennentuner benötigt, entscheidet die Antenne. Bei einer Magnet-Loop-Antenne ist der Tuner quasi eingebaut. Doch für das 80m Band sind die Dinger von sehr bescheidenem Nutzen. Der Wirkungsgrad sink nämlich in der vierten Potenz mit zunehmender Wellenlänge. Da ist jeder Draht um "Längen" besser.
Kommen wir wieder zurück zum ersten Thema: der Sendeleistung. Wer draussen in der Natur mehr Leistung als 5 bis 10 Watt haben möchte und dafür einen externen Lipo Akku rumschleppen will, lacht sich vielleicht einen Chinesen an. Zum Beispiel den G90 von Xiegu. Wem das Gerät, trotz des günstigen Preises (etwa 1/3 der teuren QRP-Transceiver) und trotz der 20W nicht geheuer ist, könnte sich vielleicht für ein Gerät mit klassischem Konzept interessieren. Für den RGO One von LZ2JR.
Hallo Anton,
AntwortenLöschenBei den günstigen Chinesen hast du die RS 918/RS 978 vergessen. Klein, handlich und ordentlich in der Bedienung. Dafür nur max 10 Watt, alles Andere ist Werbung.
Ich habe den RS 978 und finde den ein richtig gutes Spielzeug für den Preis.
Moin Anton,
AntwortenLöschenDIE Liste sagt zum TX-500, 112db 100khz blocking. Prompt tauchen die ersten Videos auf die IMD/Overload Probleme melden. Das IC-7300 hat mit seinen 123db schon Ärger gemacht. Du-Schlauch ist voll mit Lobpreisvideos zu diesem Blink Blink ich kann Wasser dadrauf gießen TRX.
Ich hab damals mit einem FT-817 fast die Freude am Hobby verloren. Bei guten Tagen hast nix mehr verstanden weil an der G5RV der Eimer *zujedrisse* war und gehört hat dich niemand.
Und dann sind 1000€ ein bisschen viel. Finde ich.
Beste 73, DL8YF, Peer. Ein treuer Fan der Anstalt!