"Wie kriege ich eine Antenne für Kurzwelle auf meinen Balkon oder in den Grünstreifen meines Reihenhauses", lautet für viele die entscheidende Frage.
In seiner Verzweiflung greift dann manch ein Funker gerne zu einem Zauberteil mit dem Namen UNUN.
Das ist im Prinzip ein Bagel aus Eisenmehl statt aus Weizenmehl. Darum ist dieser UNUN auch nicht essbar.
Seine Qualitäten liegen woanders: er gaukelt dem OM ein gutes Stehwellenverhältnis (SWV) vor, wo eigentlich keines vorhanden wäre, wenn alles mit rechten Dingen zuginge.
Wie wir ja alle wissen, gibt es gute und böse SWV. Bei den guten bewegt sich der Zeiger des SWV-Meters kaum und bei den bösen fängt der Transceiver an zu spinnen.
Nicht jeder Unun kann gleich gut zaubern. Es ist wie beim Bagel backen: Erwischt man das falsche Mehl, wird er ungenießbar. Persönlich bevorzuge ich eine 27er Ferritmischung, wie sie auch von den Eisenbagel-Bäckern empfohlen wird. Zumindest für die längeren Bänder.
Wie auch immer. Der Zaubertrick funktioniert natürlich nur, wenn auf der Aether-Seite des UNUN's eine Stück Draht oder Metall hängt, das irgendwie an eine Antenne erinnert.
Rezepte für derartige Unun-Zauber gibt es wie Sand am Meer. Sie unterscheiden sich hauptsächlich durch ihren Namen und ihr Übersetzungs-Verhältnis. Nicht zu verwechseln mit dem Stehwellenverhältnis.
Ein schönes Beispiel ist die Rybakov Antenne. Sie schafft den Trick mit einem 1:4 Unun. Viele Bastler bevorzugen dafür T-Kerne anstatt FT-Kerne. Vermutlich weil sie so schön rot oder gelb sind.
Manche versuchen die Zauberkraft des UNUN's zu potenzieren und schalten eine Mantelwellensperre dazu. Ich bin jedoch der Meinung, dass das nur den UNUN unnötig heiß macht, und plädiere dafür, das Koaxkabel seinen Job als Gegengewicht ruhig machen zu lassen.