Sonntag, 29. September 2019

Die Rybakov Antenne



Das grösste Ärgernis der meisten Funkamateure ist die Antenne. Es ist noch schlimmer als das QRM.
"Wie kriege ich eine Antenne für Kurzwelle auf meinen Balkon oder in den Grünstreifen meines Reihenhauses", lautet für viele die entscheidende Frage.

In seiner Verzweiflung greift dann manch ein Funker gerne zu einem Zauberteil mit dem Namen UNUN.
Das ist im Prinzip ein Bagel aus Eisenmehl statt aus Weizenmehl. Darum ist dieser UNUN auch nicht essbar.
Seine Qualitäten liegen woanders: er gaukelt dem OM ein gutes Stehwellenverhältnis (SWV) vor, wo eigentlich keines vorhanden wäre, wenn alles mit rechten Dingen zuginge. 
Wie wir ja alle wissen, gibt es gute und böse SWV. Bei den guten bewegt sich der Zeiger des SWV-Meters kaum und bei den bösen fängt der Transceiver an zu spinnen.

Nicht jeder Unun kann gleich gut zaubern. Es ist wie beim Bagel backen: Erwischt man das falsche Mehl, wird er ungenießbar. Persönlich bevorzuge ich eine 27er Ferritmischung, wie sie auch von den Eisenbagel-Bäckern empfohlen wird. Zumindest für die längeren Bänder. 

Wie auch immer. Der Zaubertrick funktioniert natürlich nur, wenn auf der Aether-Seite des UNUN's eine Stück Draht oder Metall hängt, das irgendwie an eine Antenne erinnert. 
Rezepte für derartige Unun-Zauber gibt es wie Sand am Meer. Sie unterscheiden sich hauptsächlich durch ihren Namen und ihr Übersetzungs-Verhältnis. Nicht zu verwechseln mit dem Stehwellenverhältnis. 

Ein schönes Beispiel ist die Rybakov Antenne. Sie schafft den Trick mit einem 1:4 Unun. Viele Bastler bevorzugen dafür T-Kerne anstatt FT-Kerne. Vermutlich weil sie so schön rot oder gelb sind.
Manche versuchen die Zauberkraft des UNUN's zu potenzieren und schalten eine Mantelwellensperre dazu. Ich bin jedoch der Meinung, dass das nur den UNUN unnötig heiß macht, und plädiere dafür, das Koaxkabel seinen Job als Gegengewicht ruhig machen zu lassen.

Sonntag, 22. September 2019

Die Anstalt im Aufbruch



Seit meinem letzten Post ist viel passiert in der Anstalt. Aber nicht nur dort.
Der Angriff der französischen Administration auf unser 2m Band wurde abgewehrt und das Thema ist für die nächste Wellenkonferenz vom Tisch.
Icom hat mit dem IC-705 einen portablen Transceiver vorgestellt, der ein "Game Changer" sein könnte. Vorausgesetzt Icom ver***** es nicht wieder. Portable QRP-Transceiver gibt es zwar en masse, auch mit SDR und Wasserfalldisplay, doch haben sie alle einen wesentlichen Nachteil: Sie können nur Kurzwelle und kein VHF/UHF. 2m SOTA in SSB ist wesentlich spaßiger als in FM mit einer drögen Handgurke.
Bereits wurde eine Diskussionsgruppe für den IC-705 eingerichtet und es wird heftig über Preis und Spezifikationen diskutiert.
Das Teil soll erstaunlicherweise keinen eingebauten Antennentuner beinhalten, dafür Bluetooth und GPS. Da könnten Icom's Inschenöre ja den Referenzoszillator ans GPS anhängen, das wäre doch toll. Doch ein niedriger Erwartungshorizont schützt vor Enttäuschungen.  Erwarten wir nicht zuviel. Ich bin schon froh, wenn das Gerätchen einigermaßen die Frequenz stabil halten kann. Yaesu macht es seit Jahrzehnten vor, notabene ohne 10 MHz Referenzeingang, zum Beispiel im FT-817 oder FT-857.
Diesmal werde ich aber nicht zu den Early Birds gehören und anderen den Vortritt lassen.

Einige OM spüren wohl den Hebst und sind daran, ihren Shack auszuräumen und man fragt sich, ob sie in Zukunft überhaupt noch funken werden. Vielleicht werden wir das an der Surplus-Party in Zofingen erfahren. Ich rechne mit einem Überangebot an Funkware.

A propos: braucht jemand noch einen kleinen 10 GHz Spiegel? Ich hätte da per Zufall zwei im Angebot. Diese Sorte hier: Teil 1, Teil 2, Teil 3.

Doch zurück zur Anstalt: Armin ist vollauf damit beschäftigt, sich auf seine neue Karriere als DJ vorzubereiten. Da bleibt nicht mehr viel Zeit für Funk übrig.
Sein Debüt soll in einem abgelegenen Restaurant, irgendwo im Gebirge, in der Silvesternacht stattfinden. Da er weder ein Instrument spielen, noch singen kann und auch eine Laufbahn als Rapper an seinem dementen Habitus scheitert, versucht er sich nun als DJ. Eine logische Konsequenz, nicht wahr?