Samstag, 30. März 2019

Achtung Radar!



In der Schweiz sind Radarwarngeräte streng verboten. Auch das Navi darf nicht, wie im Ausland, vor Verkehrsradar warnen. Sogar WA-Warngruppen und Warnungen per Lichthupe werden geahndet. Dabei ist die Dichte an Blechpolizisten so hoch wie nirgendwo. Zur Sicherheit behaupten Politiker und Polizei. Wie dem auch sei: Die Blechkästen sind eine lukrative Einnahmequelle.
Mein alter Opel Rekord hat jedoch seine liebe Mühe, die zugelassenen Höchstgeschwindigkeiten zu erreichen und da zurzeit der Tacho spinnt, bin ich doppelt vorsichtig ;-)

Auch oben in der Anstalt ist das Verkehrsradar neuerdings ein Thema, seit sich Armin einen neuen Wagen zugelegt hat. Es erstaunt mich zwar, dass jemand, der in der Klapsmühle zuhause ist, Auto fahren darf. Aber Armin hat mir versichert, dass er sich nicht selber ans Steuer setze. Ich vermute, dass ihn Charlie rum kutschiert, wenn er sich mal aus der Sicherheit der Anstalt traut. Die Ampelfrau darf zwar nicht mehr fliegen, doch das Billet für den terrestrischen Verkehr hat sie noch, wie sie mir sagte.

Armin hat mir gestern erzählt, sein neuer Wagen habe ebenfalls Radar eingebaut.

"Leider nur hinten", sagte er. "Als Querverkehrs-Überwachung beim Rückwärtsfahren. Ich hätte es zwar lieber vorne gehabt, doch da ist bereits eine Stereokamera als Assistenzsystem installiert."

"Wieso möchtest du denn das Radar vorne?", fragte ich erstaunt.

"Das Radar in meinem neuen Wagen benutzt die gleiche Frequenz wie viele Verkehrsradar-Geräte der Polizei", schmunzelte er. "Es wäre doch interessant zu sehen, wie sich die beiden vertragen."

"Das ist ja unglaublich! Und die dürfen das?"

"Es ist noch viel interessanter. Die meisten Radargeräte arbeiten im 24 GHz Band, und wie du weißt, ist das auch ein Amateurfunkband."

"Dann könnten die Funkamateure ja im 24 GHz Band Mobilbetrieb machen?"

"Na klar, das ist nicht verboten. Die ersten 50 MHz des Bandes ist den Amateuren exklusiv zugeteilt. Im oberen Teil bis 24.250 GHz sind sie sekundäre Benutzer. Dieser Teil ist zugleich auch als ISM-Band deklariert."

"Was heißt eigentlich ISM?"

"Industrial, Scientific and Medical. Im Prinzip ist ein ISM-Band eine Art Jekami-Band, eine Kehrichttonne, wo alles Platz findet, was sonst nirgendwo eine spezifische Zuteilung hat."

"Und wo arbeitet dann das Verkehrsradar der Polizei genau?"

"Auf 24.125 GHz. Aber inzwischen sind die Entwickler dieser Geräte gescheiter geworden und neue Geräte benutzen die Frequenz 34.36 GHz. Und das ist weder ein Amateurfunk noch ein ISM-Band, sondern spezifisch Radaranwendungen zugeteilt. Radiolocation heißt das im Fachjargon der Zulassungsbehörden."

"Dann müsste man ein Radarwarngerät für beide Frequenzen bauen?"

"Das ist erstens streng verboten und zweitens wenig zuverlässig. Die beste Art, Radarbussen zu vermeiden, ist immer noch, wenn man sich an die vorgeschriebene Geschwindigkeit hält."

"Aber manchmal übersieht man ein Schild und oft wechseln die Schilder so schnell, dass man kaum mitkommt."

"Das wird in naher Zukunft keine Rolle mehr spielen. Neue Autos werden Verkehrsschilder automatisch erkennen und die Geschwindigkeit limitieren, bzw. den Fahrer akustisch warnen, wenn er die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschreitet."

"Mhm..dann fällt dem Staat aber eine Einnahmequelle weg."

"Keine Sorge, die Politiker sind erfinderisch. Sie werden eine neue Quelle finden."

"Leider. Aber zurück zur Technik: 24 GHz geht doch kaum um die nächste Ecke. Das Band ist doch für Amateurfunk nicht brauchbar."

"Da irrst du dich. Für Satellitenfunk wäre es ideal. Schade, dass Es'hail auf 2.4 GHz für den Uplink gesetzt hat und nicht die ersten 50 MHz des 24 GHz Band benutzt. Aber auch für terrestrische Verbindungen ist es interessant. Mit etwas Leistung funktionieren Verbindungen via Troposcatter oder mit Reflexionen an Bergen über große Distanzen jenseits optischer Sicht. Nur die Luftfeuchte sorgt bei schlechtem Wetter für eine kräftige Zusatzdämpfung."

Bild: HB9ASB im QSO mit Arnold HB9AMH auf 24 GHz via Reflexion an der Eigernordwand. Gesamtdistanz der Strecke: 150km. Kuhne Transverter, 2W, 25dBi Horn, Oscilloquartz OCXO 8663-XS. FT-817.  

Donnerstag, 28. März 2019

Es'hail Spielzeug für den OM



Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht neues Equipment für den geostationären Satelliten Es'hail, alias Oscar 100, auf den Markt geworfen wird: Antennen, Up- und Down-Converter. Die Wahl für den Weltraum-Funker wird immer grösser.
Nur an Komplettlösungen fehlt es noch. Der interessierte OM muss sich nach wie vor alles zusammenstiefeln. Wo bleibt die balkongerechte Schüssel mit angeflanschter Technik, die direkt an den Transceiver angeschlossen werden kann?

Da wird zum Beispiel ein Dualfeed für 2.4/10 GHz angeboten. Leider ohne Spiegel mit passender Halterung. Auch sonst ist das Stückwerk nicht ausgegoren. Was soll ich mit einem 10 GHz Konverter, der nicht einmal über einen Eingang für eine 10 MHz Referenzfrequenz verfügt. Ein Feature das übrigens auch der 2.4 GHz Upconverter haben sollte.
Das Resultat: Auf dem Web-SDR, auf dem man die aus dem Orbit runter gebeamten Signale beobachten kann, ist allerhand komisches Zeug zu sehen. Kaum verständliche SSB-Signale von fehlerhaften 2.4 GHz Konvertern, Signale die fröhlich quer über das Band driften und OM die verzweifelt ihr eigenes Signal suchen.
Das neuste Produkt in dem Zirkus kommt aus Portugal. Eine Lowcost Platine mit einem Upconverter, die aus 144 MHz 2.4 GHz macht. Dass das Teil kein Gehäuse hat, kann der gewiefte OM sicher verschmerzen, doch das Teil liefert nur 100mW. Ich brauche also noch einen kräftigen Verstärker, wenn ich nicht eine Riesenschüssel im Garten stehen habe.

Aber was nicht ist, wird sicher noch kommen. Vermutlich mit Montage-Service, damit auch die Teilnehmer aus dem CRG, dem Club der Radiogreise, auf dem Weltraumband DXen können. Naja DX ist etwas übertrieben. Die meisten Stationen kommen eh aus Europa und müssen sich um die wenigen Exoten von der Ostküste Brasiliens und aus Afrika oder Indien balgen. 

Hoffentlich hält der Transponder im Satellit lange Jahre durch. Wenn er aussteigt, wird all das teure Equipment nämlich auf einen Schlag nutzlos.
Es sei denn, der OM habe etwas tiefer in die Tasche gegriffen und sich für 10 GHz einen Transverter geleistet, den er auch im terrestrischen 10 GHz Band auf 10368 MHz einsetzen kann. Und vielleicht dazu auch einen 2.4 GHz Transverter, der auch 2.3 GHz kann. Denn die profanen Erdverbindungen laufen auf 2320 MHz (in HB9 nur mit Spezialbewilligung). 

Bild: Hauptmast des ehemaligen Mittelwellensenders Sottens, der leider in einem Anfall von Kurzsichtigkeit gesprengt wurde. Aber solche Dinge passieren eben außerhalb der Anstalt, wo die wirklich Verrückten leben.
Links im Mast ist übrigens das "Koax" zu sehen, dass den Vertikaldipol speist.

Montag, 25. März 2019

Der IC-9700 im Landeanflug


Auch außerhalb der Anstalt wird der ICOM IC-9700 schon bald auf die ersten User (OM?) treffen. Ohne diese Earlybirds, diese Erstkäufer, könnte kein neues Produkt auf dem Markt eingeführt werden. Doch anders als früher, erhalten nicht die ersten Käufer den frischsten Fisch und den besten Kohl. Die Earlybirds von heute sind "Guinea Pigs", Versuchskaninchen, die oft zu einem überteuerten Preis fehlerhafte Produkte kaufen. Also stinkenden Fisch und wurmstichigen Kohl. Hoffen wir, dass das beim IC-9700 nicht der Fall sein wird. Die Einführung des IC-7300 lässt hoffen. Sie ging ohne Hardware Nachbesserung über die Bühne und das Update per Software war problemlos.

Die englischen Handbücher können von ICOM bereits heruntergeladen werden. Und sie sind für diese kleine Kiste extrem reichhaltig. Schon das einfache Basic-Manual ist mit seinen 96 Seiten ein umfangreiches Werk. Das Advanced Manual umfasst gar 173 Seiten und zeigt auf, wie komplex das kleine Truckli geworden ist. Ich kann mir keinen User außerhalb der Anstalt vorstellen, der alle Funktionen jemals nutzen wird.

Bild: Koaxeinführung und Überschlagstrecke des ehemaligen Mittelwellensenders Sottens

Samstag, 16. März 2019

Baofeng im Visier



Auch in der Anstalt herrscht Frühlingsstimmung. Armin ist satellitensturm und redet nur noch vom Es'hail, bzw Oscar 100. Er hat im Keller, dort wo Putin die gebrauchten Teebeutel zum Trocknen aufhängt, eine alte Satellitenschüssel gefunden. Zusammen mit Charlie will er sie jetzt auf dem Dach der Anstalt montieren.
Apropos Charlie: Kürzlich hatte ich doch einen Blog mit dem Titel: "Die Baken der Ampelfrau" geschrieben. Das hat dem Blog eine unerwartete Welle von Besuchen eingetragen. Hat doch ein Pornoblog  auf meinen Beitrag verwiesen. Der Trottel konnte offenbar nicht zwischen Backen und Baken unterscheiden. Na sei's drum.

Auch bei uns zuhause ist inzwischen einiges passiert. Bienchen ist wieder aufgetaucht und Sämu der Trucker hat das BAKOM am Hals. Er hat offenbar die letzte Jahre geschlafen und nicht mitbekommen, dass der Zoll alle verdächtigen Funkgeräte ans BAKOM meldet. So hat er frischfröhlich bei Alibaba oder irgendeiner anderen Bude aus tausend und einer Nacht eine Handfunke bestellt. Natürlich von Baofeng. Einer Firma, die sich um jedwelche Zertifizierung futiert und das Zeichen CE als China Export interpretiert.

Bei Baofeng läuten im BAKOM sowieo alle Alarmglocken, was jedem einleuchtet, der die Liste verbotener Geräte studiert. Wenn man dann noch die aktuellen Vorschriften durchliest, so sollte der Fall eigentlich klar sein. Dort steht nämlich, dass die Anlagen einer Konformitätsbewertung unterzogen werden müssen. Keine einfache Sache und kostspielig.
Aber Sämu glaubte wohl, dass er als "diplomierter" HB3er selber eine Konformitätsbewertung vornehmen könne.

Natürlich gibt es Ausnahmen, zum Beispiel für Bausätze. Obwohl viele Bausätze die Normen bezüglich Nebenwellen nicht einhalten würden, versicherte mir Bienchen.
Sie machte mich übrigens noch auf eine andere Bestimmung aufmerksam, die oft an Flohmärkten unterlaufen wird: Alte Geräte vor 2001 ohne Konformitätsbewertung dürfen zwar noch betrieben aber nicht mehr angeboten und veräußert werden. Im Prinzip könnte also das BAKOM mit einer Sondereinheit in Zofingen aufschlagen und die meisten Verkäufer zu Bussen verdonnern.
Gott sei Dank haben die aber noch andere Probleme, als einen alten Collins, der den Besitzer wechselt. Darum wird wohl auch Ricardo in Ruhe gelassen, wo solche Deals gang und gäbe sind.



Samstag, 2. März 2019

Tempus fugit



Die Zeit flieht, und je älter man wird, desto schneller läuft sie einem davon. Auch denen, die scheinbar in der Zeit stecken geblieben sind.
Heute streichen die Jungen - aber auch viele alte Zausel - auf dem Bildschirm ihrer Smartphones rum. Doch schon morgen werden sie nur noch leeren Blicks bewegungslos dasitzen; Dank eingepflanzten Gehirnprothesen, welche die allermeisten Funktionen des Menschen übernehmen werden.
Oft beschleicht mich der Eindruck, dass manch einer bereits heute so ein Ding im Kopf hat.

Aber eigentlich wollte ich heute etwas ganz anderes erzählen.
Wie wir gestern gesehen haben, ist eine Referenzfrequenz im Haus eine tolle Sache. Doch eine 10 MHz Referenz ist nicht nur für den IC-9700 interessant und verhindert sein frequenzmässiges Davonschleichen. Auch bei anderen Geräte in der Funkbude oder im Hobbylabor findet man auf der Rückseite entsprechende Buchsen: Beim Signalgenerator, beim Frequenzzähler, dem Spektrumanalyzer odr gar dem Oszilloskop. Auch andere Funkgeräte, wie zum Beispiel der ICOM IC-7610 verfügen über einen Referenzeingang. Gar nicht zu reden von modernen Mikrowellen-Transvertern. Im 10 GHz Band - zum Beispiel - wird das Funken ohne hochstabile und genaue Frequenz zum Ratespiel. Man sucht dann die Gegenstation in zwei Dimensionen: in Raum und Frequenz. Bei schwachen Signalen sinkt damit die QSO-Wahrscheinlichkeit drastisch.

Früher haben sich die Gigahertz-Freaks mit ausgedienten Rubidium-Normalen aus China beholfen (z.B. LPRO-101). Die sind zwar sehr stabil und der 10 MHz Ausgang ist in der Regel nur wenige Millihertz von wirklichen 10 MHz entfernt.
(1 Millihertz Abweichung bei 10 MHz bedeutet bei 10 GHz ein Hertz Abweichung!) Doch die Lebensdauer der Rubidium Atomuhren ist begrenzt, und die von ausrangierten genießen nur noch eine Schonfrist. Sonst hätte man sie nicht ausgewechselt. Außerdem sind sie Stromfresser. Das spricht nicht für einen Dauerbetrieb.

Heutzutage macht man es so, wie im letzten Blogeintrag beschrieben: Der gewiefte OM schafft sich einen GPSDO an.

Doch je einen GPSDO pro Gerät? Das muss nicht sein. Nicht, weil man einfach alle Geräte an den gleichen Ausgang hängen kann. Das würde den Pegel rasch auf einen untauglichen Wert zusammenreißen. Nein, dazu benutzt man am besten einen Referenz-Verteiler.
Und oh Wunder, oh Schönheit: auch dieses Teil kommt via E-Bucht aus dem Land des Lächelns.

Armin hat sich natürlich auch so ein Teil bestellt. Wer weiß, was Charlie noch alles an die 10 MHz anschließen will.
Sein Verteiler mit acht Ausgängen hat keine hundert Dollar gekostet, free shipping und inklusive Netzteil. Er ist professionell aufgebaut und hat im Innern sogar Platz für einen 10 MHz Quarzofen. Das Einstellpoti für dessen Frequenz befindet sich bereits auf der Frontplatte.
So kann man, bei reduzierten Ansprüchen an die Frequenztoleranz, sogar auf einen GPSDO verzichten und den Verteiler als Referenzquelle einsetzen. Allerdings muss man sich in diesem Fall zum Eichen den GPSDO oder das Rubidium-Normal eines Kollegen ausleihen.

Hier die Bilder von Armins Verteiler:


     
Zum Titelbild: Der Mensch ist ein Vogel ohne Flügel und er sollte nicht die Vögel mit Flügeln für dumm verkaufen.



Freitag, 1. März 2019

10 MHz Referenz für den Icom IC-9700



Heute bin ich sehr zufrieden mit mir; ist es mir doch zum ersten Mal gelungen, einen relevanten Titel zu finden. Eigentlich wollte ich zuerst schreiben: "Ein Chinese stört den anderen", aber Armin hat mir davon abgeraten.
Vorgestern Abend bin ich mit Charlie auf ihr Zimmer gegangen. Denn die Ampelpilotin hatte mir etwas höchst Interessantes zu zeigen: ihren IC-9700. Wie sie zu dieser Kiste gekommen ist, ist mir immer noch schleierhaft. Ich vermute, sie hat Beziehungen. Nicht nur zu Putin und seinem Hund Trumpi, vermutlich auch außerhalb der Anstalt zu wichtigen Persönlichkeiten. Ich neige zu dem Verdacht, dass sie eine Influencerin ist. Auf jeden Fall hat sie mich stark influenziert. Ich habe mir heute nämlich auch so eine Kiste bestellt.
Natürlich wusste auch Armin über den 9700er Bescheid, und er hat ihr bereits ein wichtiges Zubehör besorgt. Wohl in der Hoffnung, dass er ab und an mit Charlies Kiste funken darf.

Das Teil hat nämlich nicht nur drei Antennenbuchsen - für jedes Band eine - sondern auch einen so genannten Referenzeingang. Vorbei sind die Zeiten, als man auf 23cm bei jedem Sked das Band absuchen musste, um die Gegenstation zu erwischen. Denn viele OM drifteten ganz mächtig durch den Aether. Er erinnere sich noch gut an eine Station, die notorisch kilohertzweise daneben lag und doch steif und fest behauptete, sie sei genau auf der Frequenz, sagte er. Der gute OM sei nicht nur lernresistent gewesen, er habe sich auch standhaft geweigert, seinem IC-910 einen OCXO zu spendieren. Der sei aber auch nicht das Gelbe vom Ei gewesen, sagte Armin, der Vorgänger des 9700er sei trotzdem auf Wanderschaft gegangen.
Damit ist nun Schluss. Am Referenzeingang des 9700er kann man eine 10 MHz Referenzquelle anschließen, die die Kiste anbindet.
Natürlich nicht irgendeinen Feld- Wald- und Wiesen-Oszillator, sondern eine hochpräzise Quelle, sonst sei alles für die Katz. Liege die Referenz nur ein Hertz daneben, stehe man im 23cm Band bereits 130 Hz neben den Schuhen, hat er mir vorgerechnet.

Wenn man auf höchste Stabilität Wert legt, sollte man es so machen wie Armin. Er hat sich in China einen GPSDO gekauft. Ausgeschrieben heisst das "GPS Disziplined Oscillator. Was GPS ist, nehme ich an, wisst ihr, und wenn ihr mal im Militär wart, vermutlich auch was Disziplin bedeutet.  Dieses GPSDO ist ein kleines Kästchen mit einem GPS Empfänger drin, der einen 10 MHz OCXO kontrolliert. OCXO heisst "Oven Controlled Crystal Oscillator". Im Prinzip handelt es sich also um eine doppelte Kontrolle. Wenn euer Beruf zufällig Schneider ist, dann wisst ihr: doppelt genäht hält besser. Und als Buchhalter leuchtet euch das sowieso ein.
Diese GPSDO-Kästchen gibt es für 100 bis 200$ in der E-Bucht und sie sind ganz ordentlich und diszipliniert aufgebaut. Manchmal gibt's auch eine Antenne dazu. Wegen beiliegenden RS232 Kabeln sollte man nicht in Panik geraten - das Teil ist Plug and Play.
Armins Kästchen läuft mit 9 bis 24 Volt und braucht ca. 350mA bei 13.5V. Es wird im Betrieb deshalb gut handwarm.
Natürlich gebe es keinen Chinesen, der nicht stört, schon gar nicht im Internet, meint Armin. Und so störte auch der GPSDO so stark, dass er prompt Armins chinesisches Netzgerät verwirrte. Ein Chinese störte also den anderen. Die Störfrequenz liege bei 264 kHz und Armin hat sie mit ein paar Windungen auf einen N30 Ringkern zur Räson gebracht.
Hier die Bilder, die ich von dem Teil mitgebracht habe: