Samstag, 19. September 2020

Von Antennen und Kühen

 


Wandert man über Alpweiden, begegnet man meistens Kühen und Kälbern. Die meisten davon sind vierbeinig. Aber des Funkers Auge ist ja besonders geschult, und so fallen ihm auch Antennen auf, die sich zwischen die Kühe verirrt haben. Schon von weitem sieht er, wenn sich da ein DXer mit seinem Beam eingenistet hat:


So eine Logper-Antenne erfreut des Funkers Auge und muss natürlich näher inspiziert werden:


Bei näherer Betrachtung entdeckt man, dass der Besitzer dieses Beams für längere Wellen zusätzlich einen Dipol aufgehängt hat:




Leider war das Rufzeichen dieser Station nirgends angeschlagen. Kein Schild, nicht einmal ein Shack war zu finden. Ob da die ganze Apparatur im Tower steckt? Vielleicht handelt es sich bei dieser Anlage um das, was die Funkamateure als "Radio Hill" bezeichnen. Daraufhin deutet der Mikrowellenspiegel am Mast. Wahre Profis arbeiten ja sicher nicht mit dem unsicheren und unzuverlässigen Internet.

Nachdem ich mich an dieser tollen Antenne sattgesehen hatte, ging die Wanderung weiter über Höhen und Täler. Schon nach kurzer Zeit stieß ich auf eine weitere Antenne inmitten der Kälber und Kühe. Diesmal auf einem Gebäude - vermutlich einer alpinen Funkbude:


Ein Teil wie es mir noch nie begegnet ist. Ob es sich dabei um eine Sperrtopf-Antenne für Kurzwelle handelt? Oder eine Art Screwdriver Antenne? Leider war der Besitzer dieser Station nicht zuhause, so dass ich ihn nicht danach fragen konnte.

Weiter ging die Reise, diesmal mit einem Trottinett. Damit kommt man schneller vorwärts über Stock und Stein und sollte mal ein Stier bei den Kühen weilen, entkommt man ihm, ohne aufgespießt zu werden. Nur bergauf ist das Trotti nicht so praktisch. Ihm fehlt es eindeutig an Strom.


Die nächste Antenne, die ich erspähte, war von ganz anderer Natur. Ein Mast mit einer schirmartigen Dachkapazität(?) deutete auf einen Lang- und Mittelwellenfunker hin. Aber nur auf den ersten Blick. Die Isolatoren an der Mastspitze ließen mich an dieser Hypothese zweifeln. Auf jeden Fall handelt es sich hier nicht um eine QRP Station, nach der Größe dieser Dinger zu schließen.



Auch hier war der OM leider nicht zuhause, sodass ich auch diese Antennenfrage ungeklärt zurücklassen musste. Auch dieser Antennenbesitzer verfügt vermutlich über eine Mikrowellenverbindung ins Tal, nach den großen Parabolspiegeln zu schließen.

Morgen gehe ich ausnahmsweise einmal nicht auf Antennensuche. Dann sind die Pilze dran:



1 Kommentar:

  1. Hallo Anton,

    ich denke nicht, dass Deine erste Antenne die Technik im Mast hat - die Schweizer Berge sind manchmal von innen so wie euer Käse; da wird es einen schönen Radio Room weiter unten im Berg geben, und irgendwo eine kleine Hütte mit einer Falltür im Boden, von wo aus man das unterirdische Reich betreten kann.

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