Donnerstag, 12. August 2021

Overkill

 


Die beste Wahl für eine Magnet-Loop-Antenne ist ein Vakuum-Kondensator. Doch neue Exemplare sind nur für einen Krösus erschwinglich. Der Bastler mit einem Budget muss deshalb das Internet durchstöbern, um einen guten Gebrauchten zu finden. Zurzeit ist das Angebot nicht knapp und die Preise sind erschwinglich. Jennings (USA) heute ABB, Meiden (Japan) Meidensha Corporation und Comet (Schweiz) sind die bekannten Marken. Daneben findet man aber noch Kondensatoren aus Beständen der ehemaligen Sowjetunion. Wenn man Glück hat, sind sie NOS: New Old Stock. Hat man Pech, sind sie Schrott. Kürzlich hatte ich einen, der aussah, als hätte eine Kuh daran gekaut. Doch gestern ist ein Prachtexemplar eingetrudelt. 20 bis 1000pF und 10kV Arbeitsspannung. Originalverpackt in einer Holzkiste. NOS eben.

Diese alten Kondensatoren sind in ein Glasgehäuse eingebaut, wie das früher bei allen Vakuum-Kondensatoren der Fall war. Heutzutage wird bei Vakuum-Kondensatoren nur noch Keramik als Isolationsmaterial verwendet. Es fand bei den Vakuum-Kondensatoren also die gleiche Entwicklung statt wie bei den Senderröhren: von Glas zu Keramik. Robustheit, Schmelzpunkt, Fabrikationskosten waren u.a. die Gründe für diese Entwicklung.   


  Für meine Zwecke ist das Teil ein Overkill. Ich werde mich wieder davon trennen und das Teil auf Ricardo ausschreiben. Meine Sammlung an diesen Teilen ist gross genug für meine weiteren Antennenprojekte.

Aufrüsten werde ich dafür auf einem anderen Gebiet: Das 2m Band wird auch in der neuen Anstalt eine wichtige Rolle spielen. Und da mein neues Irrenhaus und Demenzrefugium nicht auf einem Berggipfel, sondern in einem Talkessel steht, kommt die Regel Nummer 2 des erfolgreichen Funkens zum Zug: "auf die Dauer hilft nur Power."

Deshalb schaue ich mich zurzeit nach einer VHF-PA um. Zwar laufe ich damit Gefahr, zu einem Krokodil zu mutieren. Ihr wisst schon: grosse Klappe, kleine Ohren. Aber EME vom Anstaltsbalkon würde sicher auch Spass machen.

Dabei fällt mir gerade ein, dass ich noch abchecken sollte, ob dort in den Bergen der Mond überhaupt sichtbar ist. 

Das Angebot an 2m Endstufen ist überschaubar. Die kleinen Kästchen von Microset, RM Italy und Mirage sind zu schwach auf der Brust. Ein Upgrade von den 100W meines IC-9700 auf z.B. 200W ergibt nicht viel Sinn. Die 3dB machen den Braten nicht fett.

Also bleiben wohl nur die Edelendstufen von BEKO oder die englischen Gemini. Natürlich ist selber bauen auch eine Alternative. Passende MOSFET sind heutzutage recht günstig und das dazu notwendige 50V Netzteil auch keine grosse Sache. Kommt Zeit, kommt Endstufe. Ich werde euch, liebe Demenzleser, auf dem Laufenden halten. 

 


1 Kommentar:

  1. https://www.wimo.com/de/eco750-2m ist schon OK
    Persönliche Anmerkung...Ich habe (damals 1982) mit der SSB K2von ssb-electronic mit 4 x 11 ele genug Leistung (TONNA)30 KW ERP)gehabt

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