Da ich nun zwei QRP-Transceiver besitze - den QCX+ für 40 und den Eigenbau 80m - möchte ich auch mal draussen in der Natur funken. Doch zurzeit fehlt mir noch die passende Antenne. Eine portable Magloop wäre natürlich fein, aber auch ein Wurfdraht und ein paar Meter Gegengewicht am Boden würde zu Beginn sicher reichen. Dazu brauche ich aber eine Matchbox.
Wo sind eigentlich all meine Matchboxen geblieben? Habe ich alle verschenkt, verkauft, ausgeliehen und nie zurückbekommen? Einzig diese da hat den Umzug in die neue Anstalt geschafft. Doch ich mag keine Matchboxen, die viel grösser sind als der Transceiver. Und die hier, habe ich in einem Ricardo-Anfall zusammen mit meinem IC-817 verkauft. Notabene mit CW-Filter.
Wie dem auch sei. Es ist an der Zeit, eine neue zu bauen. Eine QRP-Matchbox, klein und leicht, die jeden beliebigen Draht an den Sender anpassen kann.
Schaltungen findet man im Internet jede Menge. Doch keine Matchbox ist so gut wie die Mutter aller Anpass-Schaltungen: das PI-Glied. Sie hat nur einen Nachteil: die Induktivitäts- und Kapazitätswerte steigen rasch in bedenkliche Höhen. Weit entfernt von gängigen Rollspulen und Drehkondensatoren. Darum arbeiten die meisten Matchboxen mit den weniger effizienten T-Schaltungen. Den käuflichen Automatiktunern ist das jedoch wurscht. Sie verwenden zwar auch die bessere PI-Schaltung, doch sie kombinieren Kondensatoren und Induktivitäten in Sekundenschnelle mittels Relais. Das kann zwar ein Mikroprozessor aber kein analog arbeitender Operateur.
Doch wozu hat es Schalter in der Bastelkiste? Ist die Rollspule am Ende und der Drehko am Anschlag, kann der gewiefte OM mit einem Schalter-Click den Bereich um eine Festinduktivität oder Festkapazität erweitern.
Apropos Rollspule. Ich hasse diese Dinger. Man braucht dazu einen Rundenzähler und wenn es mal drauf ankommt, ist der Schleifkontakt unzuverlässig. Wer das Glück hat, einen ELNA-Drehschalter in seiner Bastelkiste zu finden, hat eine bessere Alternative. Aus dem vielpoligen Drehschalter wird mithilfe eines Ringkerns eine Abgriffspule.
In eine portable Matchbox gehört auch eine SWR-Schaltung. Eine Erkenntnis, die sich bei mir erst mit dem Alter eingefunden hat. Natürlich erfindet man die nicht, sondern man findet sie: in den Tiefen des Internets:
Wie man hier sieht, muss man sie nicht einmal selbst bauen. Man kann das Teil auch kaufen: bei Kits und Parts. Dort gibt es noch viele andere nützliche Teile für den QRP-Bastler. Die Funktionsweise dieser Art Stehwellenbrücke wird hier im Detail beschrieben. Und hier eine dieser so genannten Sontheimer Brücken für Langwelle von Iacopo HB9DUL.
Bild: Das Grossmutterloch in den Gastlosen.