Die Tinte in meinem Blog über das Münchner Kindel war noch nicht trocken, da stand schon eins auf meinem Basteltisch. Herzlichen Dank lieber Andy!
Es sei vermutlich eine Baustelle, sagte er mir, und genauso war es: Als ich es öffnete, starrten mich abgeschnittene Drähte und andere Artefakte an. Ein Trimmer fehlte und offensichtlich hatte sich jemand intensiv um das Kindel "gekümmert". Aber hatte es auch einmal gelebt? Oder war es ein erfolgloser Versuch gewesen, es zum Laufen zu bringen?
Wie dem auch war, ich nahm mir auf jeden Fall vor, das Kindel wieder spielen zu lassen. Doch zuerst musste ich ein Schema finden. Denn Reverse Engineering - oder in diesem Fall eher Retro Engineering - ist immer eine mühsame Sache.
So googelte ich das Internet hinauf und herab und fand schließlich folgendes Schaltbild:
Mein Kindel war nämlich eine Mark 2 Version. Es besitzt u.a. einen zusätzlichen Transistor in der NF-Endstufe und einen Spartrafo anstatt des Gegentakt Trafos mit getrennten Wicklungen.
Hoffentlich bist du mir nicht böse, lieber Beat, dass ich das Mk 2 Schema aus deinem Archiv kopiert habe. Dieses beseitigte den Knoten in meinen Gehirnwindungen und ich verstand das Kindel endlich und konnte versuchen, es in Betrieb zu nehmen. In den folgenden Bildern ist die ausgebaute Leiterplatte zu sehen:
Zurzeit zieht das Kindel tatsächlich Strom, wenn auch zuviel, und es rauscht. Leider ist es taub und scheint irgendwo in den HF-Stufen noch eine Verstopfung zu haben. Da müssen jetzt mal das Oszilloskop und der Messsender ran.
Ich gebe euch Bescheid, wenn ich damit die ersten Stationen empfangen kann.
Vielleicht wird die Anstalt ja nächstens unter Quarantäne gestellt - dann hätte ich jede Zeit der Welt.
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