Jetzt hat es meinen Icom IC-7300 auch erwischt. Jedes Mal beim Einschalten zeigt die Uhr eine Null anstelle der Zeit, die ich eingestellt hatte. Freunde und andere OM melden das gleiche Phänomen.
Es ist offenbar Zeit, die Batterie zu wechseln wie in jeder Uhr.
Also Bodendeckel weg und reingeguckt. Man muss schon Adleraugen haben, um das Teil zu finden. Die Batterie ist winzig. Doch auf diesen ersten Schreck erfolgt sogleich der zweite: Die Batterie ist keine Batterie. Es ist ein Akku!
Ihn einfach zu ersetzen bringt nichts. Denn er wird durch die Speisespannung des IC-7300 aufgeladen. Wird der Transceiver einige Wochen nicht gebraucht, entlädt sich der Akku, und wie wir wissen, mag kein Akku eine Tiefentladung. Er haucht dabei sein Leben aus und alles Laden nützt nichts mehr. Ähnlich wie bei uns Menschen.
Glücklicherweise haben findige OM eine gute Lösung für dieses Problem gefunden. Sie ersetzten den Akku durch eine grosse, handelsübliche Li-Ion-Zelle. Eine CR2032 ist stark genug, um die Uhr des Transceivers für die nächsten 10 bis 20 Jahre am Laufen zu halten. Sollte doch mal wieder ein Ersatz notwendig sein, wird die CR2032 vorausschauend in einen passenden Halter gesteckt.
Dabei gibt es aber noch ein wichtiges Detail zu beachten: Eine Batterie ist kein Akku und man sollte nicht versuchen, sie aufzuladen. Deshalb muss eine Diode in Serie geschaltet werden, um ein Aufladen durch den Transceiver zu verhindern. Damit der Spannungsabfall über der Diode nicht zu gross wird, lötet man vorzugsweise eine Schottky-Diode ein. Zum Beispiel eine 1N5711. Der Spannungsabfall an Schottky Dioden ist ca. halb so gross (0.3V) wie bei normalen Silizium-Dioden (0.6V).
So hat es zum Beispiel Fabricio IZ0HCC gelöst. G4IZH ist auf demselben Dampfer. Allerdings benutzt er eine Diode 1N4001. Beide benutzen als Befestigungs- und Massepunkt (Batterie Minus) die Schraube der Leiterplatte in der Nähe.
Eine andere Möglichkeit ist die Befestigung des Batteriehalters auf dem grossen IC in der Nähe. Zum Beispiel mit doppelseitigem Klebeband. SP3RNZ hat diese Lösung gewählt. Allerdings vermisse ich bei ihm die Diode.
Um den Deckel des IC-7300er aufzuschrauben, sollte unbedingt ein japanischer Schraubenzieher verwendet werden (JIS Nr. 2). Die Schrauben sind - wie auch beim IC-9700 - extrem fest angezogen. Mit einem normalen Philips Kreuzschraubendreher besteht die Gefahr, die Schrauben zu vermurksen.
Der kleine Akku ist übrigens auf den Print gelötet. Man muss ihn also auslöten: eine heikle Operation, die eine sichere Hand und geeignetes Werkzeug bedingt. Und wie immer gilt: No risk no fun. Ich werde darüber berichten, sobald ich es bei meinem IC-7300 geschafft habe.
"Wieso einfach, wenn es kompliziert auch geht", zeigt uns George im folgenden Video.