Was mancher Funkamateur beim Beobachten der Bänder auf seiner Spektrum/Wasserfall-Anzeige vermutet hat, ist nun statistisch belegt worden:
FT-8 ist auf den Bändern die dominierende Betriebsart. Nach einer Statistik der Uploads bei Club Log fanden mehr als die Hälfte der QSO's im Jahre 2020 in FT-8 statt. Nach einer Aufschlüsselung von EI7GL waren es 51.4%. Dazu kamen noch 5.7% in der verwandten Contestbetriebsart FT-4.
Wenn einer gewinnt, müssen andere verlieren. Wer diese Verlierer sind, zeigt G7VJR in seinem Blog in einer Grafik: In erster Linie SSB und CW, wobei die Phonie etwas mehr Federn lassen musste. PSK ist wegen FT-8 total in der Bedeutungslosigkeit verschwunden. RTTY hat zwar auch gelitten, aber hat nach wie vor seine kleine, aber treue Schar von Anhängern.
Überwältigend ist der Siegeszug von FT-8 im 6m Band. 84.2% alles QSO's fanden in dieser Betriebsart dort statt.
Kein Wunder, ermöglicht doch FT-8 den schwächer ausgerüsteten Stationen auf 50MHz Verbindungen mit mehreren Sprüngen über die Es Schicht. Etwas was bisher nur den Big Guns und einigen Glücklichen vergönnt war. Das gleiche gilt natürlich auch für Es Verbindungen im 10m Band. QSO's z.B. in die Karibik und nach Südamerika sind damit bei Es keine Seltenheit mehr. Dank der Eigenschaft von FT-8, Signale weit unterhalb der Rauschgrenze zu detektieren.
Wer das 10m und 6m Band in seiner Wasserfallanzeige beobachtet, kann davon ausgehen, dass diese Bänder wirklich "tot" sind, wenn auf dem FT-8 Kanal nichts zu sehen ist. Ein guter Indikator für die unbeirrbaren CW/SSB Operatoren.
Wohin die Reise geht, ist schwer zu sagen. Wird die Popularität von FT-8 leiden, wenn die Bedingungen im Verlaufe des neuen Sonnenzyklus besser werden? Wird eine neue Betriebsart FT-8 ablösen, die individuelleren Austausch ermöglicht? Wird FT-8 manchen OM verleiden, wenn sie die Bänder abgegrast haben?