Freitag, 28. Oktober 2022

Magnetloop: Abstimmen mit einer Spektrum/Wasserfall-Anzeige

 

Keine Hütte, sondern eine Scheiterbeige. Gesehen bei der Buvette l'Hauta Chia 

Eigentlich werden Spektrum/Wasserfall-Anzeigen in Kurzwellen-Transceivern überbewertet. Man kann ganz gut auch ohne auskommen. 

Doch wer eine Magnetloop-Antenne betreibt, weiss sie zu schätzen. Man weiss damit immer "wo" man ist und das optische Abstimmen ist m.E. einfacher als das akustische. Wie man im nachfolgenden Video beobachten kann, sieht man die Rauschglocke wie eine Welle über das Spektrum wandern und kann sie so im richtigen Moment stoppen, bzw. positionieren. Im Video ist zu sehen, wie ich in den CW-Bereich des 40m Bandes abstimme. Auf einer freien Frequenz wird dann kurz noch das SWR auf 1:1 korrigiert. Anschliessend stimme ich die Antenne im 60m Band ab, wo sie eine "Punktlandung" hinlegt. Das SWR wird kurz gemessen, aber eine Korrektur ist hier nicht notwendig. 

Ganz besonders nützlich ist die Anzeige, wenn man einen Vakuum-Kondensator verwendet. Diese Kondensatoren werden mit mehrgängigen Spindeln betrieben und können beim Drehen über den Endanschlag hinaus beschädigt werden. Kann man die "Rauschwelle" auf dem Schirm des Transceivers beobachten, weiss man immer, wo man ist und vermeidet damit, über den Abstimmbereich hinauszuschiessen. Ein Endschalter, der den Motor ggf. abstellt, ist nicht notwendig. Ausser der OP sei zu trottelig. Aber in diesem Fall rate ich ohnehin von der Benutzung einer Hochleistungs-Loop ab. Hat man seine Hände während des Betriebs am falschen Ort, besteht Lebensgefahr. 

Es erübrigt sich auch einen Schrittmotor einzusetzen. Ein kleiner 12V DC Elektromotor mit Untersetzung genügt. Diese Motoren besitzen ein Schneckengetriebe und haben kaum Nachlauf und keinen Schlupf. Zum rascheren Bandwechsel kann man sie mit der doppelten Spannung betreiben. Sie sind dann doppelt so schnell und verdauen die 24V ohne Probleme, wie ich festgestellt habe. Um die "Bordspannung" zu verdoppeln, benutze ich einen Boost-Up-Konverter, den ich in den Loop-Controller eingebaut habe. Wie man sehen kann, betreibe ich meine beiden Magnetloops mit demselben Controller: die 1.6m Loop für 30 - 160m und die kleine 0.8m Loop für 10 bis 20m. Beide vertragen 200 Watt CW. Aber ich betreibe sie normalerweise mit geringerer Leistung.  

   

Die Kontroll-Einheit mit Umschaltung auf die kleine und grosse Loop und Schnellgang


Die kleine Loop mit 2rpm Getriebemotor und 100pF/5kV Vakuum-Drehko


Die grosse Loop mit 2rpm Getriebemotor und 500pF/10kV Vakuum-Drehko

4 Kommentare:

  1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  2. Hallo Anton,
    ja, das mit dem Wasserfall ist schon eine feine Sache, wenn man ihn so verwendet. Aber er ist in Verbindung mit einer Magnetic Loop auch etwas fehl am Platz. Denn der Nutzen des Wasserfalls ist eben dann gegeben, wenn über das ganze Band ein guter Empfang vorhanden ist und man sieht, wo überall gerade Stationen aktiv sind. Im schmalen CW-Bereich vielleicht nicht ganz so notwendig, aber auf SSB durchaus eine sehr nützliche Sache. Ich möchte den Wasserfall auf alle Fälle nicht mehr missen!
    Gruß Stefan, DL8SFZ

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  3. Ich muss gestehen daß ich vom Saulus zum Paulus geworden bin. Vor ein paar Monaten war ich absolut gegen einen Wasserfalldiagramm war. Es ist ja auch nicht so das es vom Fleck weg her funktioniert. Für ordentliche Ergebnisse muss man das Rauschlevel für jedes Band und eigentlich auch immer wieder zwischendurch einstellen. Sonst zeigt es die Wacht an Rhein.

    Aber gerade weil der RauschPegel integraler Bestandteil ist, finde ich Antons Methode äußerst smart. Und es ist ja auch nicht so als ob die Loop neben der Senderesonanz taub ist wie Besucher nach 3 Tagen Oktoberfest. Siehst du auch im Video wie FT8 durchzieht.

    73 de Peer DL8YF

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  4. Ist wirklich sehr interessant gewesen;)

    Alles Gute weiterhin

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