Montag, 30. August 2021

AMA-87 Review

 


Im Amateurfunk-Universum ist es zurzeit ruhig. Die Bänder sind ausserhalb Contest-Zeiten bis auf die FT-8 Kanäle verwaist und die Es-Saison klingt langsam aus. Die Relaiskanäle rauschen leise vor sich hin und von den Gerätefabrikanten kommt auch nichts Neues. Auf jeden Fall nichts Wesentliches, also keine neuen Transceiver. Bei den Handys habe ich sowieso den Überblick verloren. Gefühlt taucht da jede Woche ein neues Baofeng oder eine neue Handy-Marke auf. Wieso das so ist? Ich vermute, dass die meisten Handsprechgeräte an Kunden ohne Amateurfunklizenz verkauft werden.

Inzwischen habe ich meine Magnet-Loop AMA-87 abgebaut und reisefertig verpackt. Bisher war ich damit zufrieden. Für ihre 1.3m Durchmesser machte sie sich recht gut. Zumal sie nur einen Loopdurchmesser über dem Erdboden montiert war. Was ich hören konnte, konnte ich in der Regel auch arbeiten. Schon bald werde ich erfahren, ob ihr der neue Standort ebenso gut gefällt und ob ihr die Höhenluft gut tut.

Einen direkten Vergleich - zum Beispiel mit einem Dipol - habe ich keinen gemacht. Und Anekdoten über irgendwelche QSO's ergeben keinen Sinn. Aber ich habe mal die drei wichtigsten On-Line Berechnungsprogramme für Loop-Antennen mit den Daten der AMA gefüttert und die Resultate miteinander verglichen, und diese auch den "Versprechungen" des Lieferanten gegenüber gestellt:

WIRKUNGSGRAD IN %

MHz

66pacific.com

OK2ER/

OK2KQM

DG0KW/

HB9ABX

WIMO/

Kaeferlein

3.5

4

4

1.4

10

7

30

31

15.9

53

14

83

83.6

71

92


Ich denke, dass die beiden ersten Programme von 66pacific und OK2ER/OK2KQM meinen Erfahrungen mit der Antenne am nächsten kommen. Das Programm von DG0KW scheint mir bei den tieferen Frequenzen zu pessimistisch zu sein. Sollten die 1.4% im 80m Band stimmen, wären von meinen 50W nur 700mW abgestrahlt worden. Die erhaltenen Rapporte lassen mich daran zweifeln.
 
Gute Ergebnisse hatte ich auch im 60m Band. Da dort die abgestrahlte Leistung auf 15 Watt EIRP begrenzt ist und die Antenne etwa 15% Wirkungsgrad hat, hatte ich kein schlechtes Gewissen, auch dort 50W in die Antenne zu schicken.

Doch die AMA-87 hat auch ihre Schattenseiten. Als ich sie erhielt - second hand und angeblich ungebraucht - lief sie nicht im 17 Meter Band. Bei 16 MHz war die Abstimmung am Anschlag. 
Bei der Zerlegung stellte sich heraus, dass die Endschalter falsch justiert waren. Ein Problem, das schnell gelöst war.
Doch ein anderes Problem lässt sich nicht so leicht eliminieren: die AMA-87 benutzt einen einfachen Drehko mit Schleifring. Kupfer auf Kupfer notabene. Kontaktprobleme und erhöhte Verluste sind daher praktisch "vorprogrammiert". So kam es zuweilen vor, dass die Signale, bei längerem Hören auf der gleichen Frequenz, langsam im Nirwana verschwanden, . Nach einem kurzen "Stoss" HF waren die Signale dann wieder da - der Schleifkontakt wieder hergestellt. Versilbern würde sicher helfen. 
Das ist aber keine dauerhafte Lösung. In eine ernsthafte Magloop gehört mindestens ein Split-Stator, bzw. ein Schmetterlingskondensator. Einfache Drehkos mit Schleifern haben in einer Magloop nichts zu suchen.
Trotzdem erstaunlich, wie gut die Antenne mit den Zusatzverlusten durch den Schleifkontakt lief!

Ich werde in Zukunft diesen Luft-Drehko durch einen Vakkuum-Drehko ersetzen.

Zurzeit telegrafiere ich von 10m bis 20m mit meiner Kleinen mit 80cm Durchmesser, die direkt im Shack steht. Sie erstaunt mich jeden Tag wieder von neuem mit ihren guten Resultaten. Trotz den Störquellen im Haus ist der Empfang sehr ruhig und die Stationen, die ich höre, kann ich in der Regel auch arbeiten.




 

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