Der Icom IC-7300 ist ein bewährtes und weit verbreitetes Gerät. Zwar war sein A/D-Wandler manchmal etwas überfordert, als ich ihn noch an einer ausgewachsenen Drahtantenne betreiben konnte. Doch dieses Problem hat sich mit der Magnet-Loop-Antenne erledigt. Eine bessere Vorselektion als eine MagLoop gibt es nicht.
Der IC-7300 ist eine Art Volkstransceiver. Er bietet enorm viel für wenig Geld. Er genügt für die meisten Aufgaben und ich glaube nicht, dass ich ein einziges QSO mehr fahren würde, wenn ich ein grösseres und teureres Gerät hätte. Sherwood Liste hin oder her.
Für den furchtlosen Bastler lässt sich der IC-7300 noch erheblich verbessern. Hat man erst den richtigen Schraubendreher zur Hand, einen japanischen JIS PH2, sind die Deckel rasch weg und man staunt ob der erhabenen Schönheit japanischer Ingenieurskunst.
Ist das Auge scharf und die Hand zitterfrei, bringt man dem Gerät rasch den Allbandbetrieb bei. Er kann dann auf allen Frequenzen senden. Von Langwelle bis 75 MHz. Auch auf 11m und in den Piratenbändern. Doch rechtschaffene Funker interessieren sich bloss hörenderweise für diese brandschwarzen Frequenzen. Sie sind mehr daran interessiert, die Lang- und Mittelwelle zu erforschen und im interessanten 4m-Band Neuland zu betreten. Leider ist letzteres in der Schweiz noch nicht zugelassen.
Im 136kHz Band ist die Leistung des IC-7300 nur minim (-10dBm) und mit Harmonischen garniert, die teilweise stärker sind als die Grundwelle. Doch mit Filtern und Verstärkern wird aus diesem Transceiver trotzdem ein veritabler Langwellensender. Besser sieht es im 472 kHz Band aus. Mit seinen 20Watt und einer guten Antenne lassen sich bereits QSO's in CW und Digital fahren. Allerdings bräuchte er auch hier strenggenommen ein Tiefpassfilter. Auch wenn die Antenne mit ihrer Anpassung für dieses Band bereits ein gutes Filter darstellt.
Die zweite Modifikation die mein IC-7300 erhalten hat, war eigentlich ein Flick - eine Reparatur. Die eingebaute Uhr hat nach ein paar Jahren schlapp gemacht. Sie wird von einem winzigen Akku gespeist. Lässt man das Gerät für längere Zeit ohne Strom, wird der Winzling tief entladen und verabschiedet sich in den Akku-Himmel. Das Problem ist bekannt und die Remedur auch.
Gestern habe ich dem Icom noch eine dritte Modifikation verpasst: einen zusätzlichen Empfängereingang. Etwas, das viele OM bei dem Gerät vermissen. Nur für dieses zusätzliche Feature auf einen IC-7610 umzusatteln, wäre übertrieben. Denn dazu gibt es inzwischen nicht nur Anleitungen sondern auch Kits. Bausätze auf Deutsch. Der bekannteste ist der von Inrad. Aber wie die Amerikaner so sind, sie arbeiten gerne mit Cinch-Buchsen - auch RCA Buchsen genannt. Das war schon bei der alten Drake-Line so.
Ich habe mich gegen die Cinch Lösung und auch gegen das Selbermachen entschieden und auf einen anderen Bausatz gesetzt. Die SMA-Buchsen haben mir besser gefallen als die Cinch. Wer mal mit Mikrowellen zu tun hatte, kann mich sicher verstehen. Viel dazu zu sagen, gibt es nicht. Die nachfolgenden Bilder sprechen für sich. Funktionieren tut die Modifikation und ich kann so meine Ferritantenne separat über einen Umschalter anschliessen, ohne Gefahr zu laufen, sie aus lauter Schusseligkeit mal in den Himmel zu schicken.
Doch nichts ist perfekt, und schon gar kein Bausatz. Der Bausatzbauer hat nämlich nicht gemerkt, dass die SMA-Buchsen für den Gehäusedeckel zu hoch liegen und dieser nicht mehr bündig schliesst.
Ich hasse es, an einem Gerät zu feilen. Aber es musste sein. Hoffentlich habe ich keine Eisenspäne vergessen.
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