Montag, 6. Februar 2023

50 Spots: mit 5mW auf 630m

 

Der Moléson im Morgenlicht von meinem QTH aus. HB/FR-019

In den vergangenen zwei Wochen habe ich weitere Versuche mit meiner Innenantenne im 630m Band unternommen. Natürlich bin ich nicht der erste, der versucht, mit einer kleinen Magnetloop auf dem 630m Band aus dem Shack heraus zu senden. Kevin KB9RLV, ein "Hamfluencer", der sich "Old Tech Guy" nennt, hat über seine Versuche ein Video gemacht:


 Auch Dimitris, VK1SV hat mit einer "sehr provisorischen" Mehrfachloop Sendeversuche unternommen. Die damit erzielten Resultate waren bescheiden. Der Wirkungsgrad von kleinen Magnetloops ist im 630m Band extrem klein. 

Ursprünglich hatte ich keine großen Erwartungen, als ich meine Magloop mit 1.9m Durchmesser mit einem Zusatzkondensator auf das Mittelwellenband umrüstete. Doch erste Versuche in der Betriebsart WSPR zeigten erstaunliche Resultate und ermutigten mich zu weiteren Experimenten. Sobald die Sonne untergegangen ist und die dämpfende D-Schicht der Ionosphäre ihren Geist aufgibt, erwacht das Band zwischen 472 und 479 kHz zum Leben. Und so verbrachte ich kürzlich ein paar Nächte im 630m Band. 

In diesen Nächten ist nun die 1000km-Grenze gefallen. Ich war erstaunt, dass mein Signal sogar auf den Orkney Inseln aufgenommen wurde. GM4WWM ist 1541km von meinem QTH entfernt. Der Pfad der Wellen führt dabei über die Nordsee, was vermutlich ein Vorteil ist. Doch das war noch nicht das Ende der Fahnenstange: ich erhielt wenig später eine Empfangsbestätigung aus Sundsvall in Schweden von SM3LNM, aus einer Distanz von 1859km. Es sollte also durchaus möglich sein, die 2000km-Grenze zu knacken. Allerdings nur Digital mit WSJT-X Betriebsarten, wie aus den erhaltenen SNR-Rapporten zu vermuten ist. Eventuell noch mit QRSS - extrem langsamer Telegrafie.   



Die Wintermonate mit ihren langen Nächten und dem tiefen Störpegel sind ideal für Versuche auf Mittelwellen. Die Versuche werden also noch eine Weile weitergehen.

Natürlich habe ich nicht nur gesendet, sondern auch empfangen. Jedoch nicht mit der Sendeantenne, sondern mit einer Ferritantenne, wie sie in Mittelwellen-Radios eingesetzt wird. 


Hier der Bericht mit Schaltbild zu dieser Empfangsantenne, die auch auf Langwelle im 2200m Band erstaunlich gute Resultate liefert. Zum Senden ist sie aber nicht geeignet. 

Im nächsten Bild ist meine Sendeantenne zu sehen. Normalerweise wird sie auf den Bändern 30m, 40m, 60m, 80m und mit zusätzlichen Vakuumkondensatoren auch im 160m Band eingesetzt. Ihr Wirkungsgrad beträgt im 80m Band noch ca. 10%. Im 160m Band wird nur noch ca. 1% der zugeführten Leistung abgestrahlt. Im 630m Band sind es nochmals zwei Größenordnungen weniger. Geschätzte 0.1 Promille der HF-Leistung erreicht noch den Aether. Bei einer Leistung von 50W sind das noch 5mW. Der Zusatzkondensator von ca. 20nF besteht aus einem Cluster von Glimmerkondensatoren.


 

2 Kommentare:

  1. Interessante Antennen diese ML, hättest Du vlt. Bilder wie genau das C an den Loop gekoppelt ist? Mit doppel-Schraubböcken, Kupferstreifen, etc.
    Vielen Dank
    73

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  2. Sie ist ähnlich aufgebaut wie die hier:
    https://demenzradio.blogspot.com/2023/02/die-magnetloop-antenne-von-dl2wa.html
    Ich werde in meinem nächsten Blog ein paar aktuelle Bilder meiner Loop zeigen
    73 de Anton

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