Mittwoch, 19. Dezember 2018

Der Fake Journalist



Liebe Leser

Ich bin's nochmal, Armin aus der Anstalt. Eigentlich wollte ich euch heute etwas über die Ausbreitung der Funkwellen erzählen, doch dann bin ich über eine Geschichte gestolpert, die so unwahrscheinlich und märchenhaft ist, dass ich euch unbedingt darüber berichten möchte, auch wenn sie nichts mit Aetherwellen zu tun hat. Es ist eine Geschichte, die aus der Anstalt stammen könnte.

Der Begriff Fake News ist ja in aller Munde, seit ein neuer Präsident ins weiße Haus eingezogen ist. Ein Begriff der seither in den Medien Karriere gemacht hat, oft auch im Zusammenhang mit dem Begriff Verschwörungstheorie.

Wer nicht mit Scheuklappen durch die Welt geht, der glaubt nicht alles, was in der Zeitung steht oder im Fernsehen berichtet wird. Die Kadenz der Meldungen in den Medien ist einfach zu hoch, um immer den Fakten zu entsprechen. Ich denke, vieles wird abgeschrieben, erfunden oder zumindest so zurecht gebogen, dass es in die politische Richtung passt, die das entsprechende Medium propagiert.

Wer bisher noch daran gezweifelt hat, findet nun in der renommierten Zeitschrift Spiegel eine Geschichte, für die das Wort Märchenpresse perfekt trifft.

Da ist ein junger Top-Journalist, der jedes Jahr für seine Reportagen Preise abgeräumt hat, entlassen worden, weil viele seiner Storys frei erfunden waren. Ein Skandal, der die Gemeinde der Journalisten zutiefst erschüttert und die Leser staunend und zweifelnd zurücklässt. Es ist dem Spiegel hoch anzurechnen, dass er diesen Skandal publik macht und detailliert darüber berichtet. Doch man fragt sich unwillkürlich, ob das wirklich ein Einzelfall ist oder bloß die Spitze des Eisberges.

Der Mann hat sehr gut geschrieben und wäre ein toller Fantasy-Autor. Er trat seriös und überzeugend auf und war in seiner Zunft hoch angesehen (CNN Journalist of the Year, Peter Scholl-Latour Preis usw.) Er gehörte zu den besten der besten und schien eine blendende Karriere vor sich zu haben. Doch dann ging es ihm, wie vielen Kriminellen und Betrügern: Er trieb sein Spiel zuweit und sein Leben stürzte zusammen wie ein Kartenhaus.

Hier ist seine Geschichte nachzulesen.

Schade, dass der Mann nicht in der Gegend wohnt. Er würde bestens hier in die Anstalt passen und einen interessanten Gesprächspartner abgeben.

Mit den besten Grüssen
Euer Armin   

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