Freitag, 1. März 2019

10 MHz Referenz für den Icom IC-9700



Heute bin ich sehr zufrieden mit mir; ist es mir doch zum ersten Mal gelungen, einen relevanten Titel zu finden. Eigentlich wollte ich zuerst schreiben: "Ein Chinese stört den anderen", aber Armin hat mir davon abgeraten.
Vorgestern Abend bin ich mit Charlie auf ihr Zimmer gegangen. Denn die Ampelpilotin hatte mir etwas höchst Interessantes zu zeigen: ihren IC-9700. Wie sie zu dieser Kiste gekommen ist, ist mir immer noch schleierhaft. Ich vermute, sie hat Beziehungen. Nicht nur zu Putin und seinem Hund Trumpi, vermutlich auch außerhalb der Anstalt zu wichtigen Persönlichkeiten. Ich neige zu dem Verdacht, dass sie eine Influencerin ist. Auf jeden Fall hat sie mich stark influenziert. Ich habe mir heute nämlich auch so eine Kiste bestellt.
Natürlich wusste auch Armin über den 9700er Bescheid, und er hat ihr bereits ein wichtiges Zubehör besorgt. Wohl in der Hoffnung, dass er ab und an mit Charlies Kiste funken darf.

Das Teil hat nämlich nicht nur drei Antennenbuchsen - für jedes Band eine - sondern auch einen so genannten Referenzeingang. Vorbei sind die Zeiten, als man auf 23cm bei jedem Sked das Band absuchen musste, um die Gegenstation zu erwischen. Denn viele OM drifteten ganz mächtig durch den Aether. Er erinnere sich noch gut an eine Station, die notorisch kilohertzweise daneben lag und doch steif und fest behauptete, sie sei genau auf der Frequenz, sagte er. Der gute OM sei nicht nur lernresistent gewesen, er habe sich auch standhaft geweigert, seinem IC-910 einen OCXO zu spendieren. Der sei aber auch nicht das Gelbe vom Ei gewesen, sagte Armin, der Vorgänger des 9700er sei trotzdem auf Wanderschaft gegangen.
Damit ist nun Schluss. Am Referenzeingang des 9700er kann man eine 10 MHz Referenzquelle anschließen, die die Kiste anbindet.
Natürlich nicht irgendeinen Feld- Wald- und Wiesen-Oszillator, sondern eine hochpräzise Quelle, sonst sei alles für die Katz. Liege die Referenz nur ein Hertz daneben, stehe man im 23cm Band bereits 130 Hz neben den Schuhen, hat er mir vorgerechnet.

Wenn man auf höchste Stabilität Wert legt, sollte man es so machen wie Armin. Er hat sich in China einen GPSDO gekauft. Ausgeschrieben heisst das "GPS Disziplined Oscillator. Was GPS ist, nehme ich an, wisst ihr, und wenn ihr mal im Militär wart, vermutlich auch was Disziplin bedeutet.  Dieses GPSDO ist ein kleines Kästchen mit einem GPS Empfänger drin, der einen 10 MHz OCXO kontrolliert. OCXO heisst "Oven Controlled Crystal Oscillator". Im Prinzip handelt es sich also um eine doppelte Kontrolle. Wenn euer Beruf zufällig Schneider ist, dann wisst ihr: doppelt genäht hält besser. Und als Buchhalter leuchtet euch das sowieso ein.
Diese GPSDO-Kästchen gibt es für 100 bis 200$ in der E-Bucht und sie sind ganz ordentlich und diszipliniert aufgebaut. Manchmal gibt's auch eine Antenne dazu. Wegen beiliegenden RS232 Kabeln sollte man nicht in Panik geraten - das Teil ist Plug and Play.
Armins Kästchen läuft mit 9 bis 24 Volt und braucht ca. 350mA bei 13.5V. Es wird im Betrieb deshalb gut handwarm.
Natürlich gebe es keinen Chinesen, der nicht stört, schon gar nicht im Internet, meint Armin. Und so störte auch der GPSDO so stark, dass er prompt Armins chinesisches Netzgerät verwirrte. Ein Chinese störte also den anderen. Die Störfrequenz liege bei 264 kHz und Armin hat sie mit ein paar Windungen auf einen N30 Ringkern zur Räson gebracht.
Hier die Bilder, die ich von dem Teil mitgebracht habe:







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