Donnerstag, 28. März 2019

Es'hail Spielzeug für den OM



Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht neues Equipment für den geostationären Satelliten Es'hail, alias Oscar 100, auf den Markt geworfen wird: Antennen, Up- und Down-Converter. Die Wahl für den Weltraum-Funker wird immer grösser.
Nur an Komplettlösungen fehlt es noch. Der interessierte OM muss sich nach wie vor alles zusammenstiefeln. Wo bleibt die balkongerechte Schüssel mit angeflanschter Technik, die direkt an den Transceiver angeschlossen werden kann?

Da wird zum Beispiel ein Dualfeed für 2.4/10 GHz angeboten. Leider ohne Spiegel mit passender Halterung. Auch sonst ist das Stückwerk nicht ausgegoren. Was soll ich mit einem 10 GHz Konverter, der nicht einmal über einen Eingang für eine 10 MHz Referenzfrequenz verfügt. Ein Feature das übrigens auch der 2.4 GHz Upconverter haben sollte.
Das Resultat: Auf dem Web-SDR, auf dem man die aus dem Orbit runter gebeamten Signale beobachten kann, ist allerhand komisches Zeug zu sehen. Kaum verständliche SSB-Signale von fehlerhaften 2.4 GHz Konvertern, Signale die fröhlich quer über das Band driften und OM die verzweifelt ihr eigenes Signal suchen.
Das neuste Produkt in dem Zirkus kommt aus Portugal. Eine Lowcost Platine mit einem Upconverter, die aus 144 MHz 2.4 GHz macht. Dass das Teil kein Gehäuse hat, kann der gewiefte OM sicher verschmerzen, doch das Teil liefert nur 100mW. Ich brauche also noch einen kräftigen Verstärker, wenn ich nicht eine Riesenschüssel im Garten stehen habe.

Aber was nicht ist, wird sicher noch kommen. Vermutlich mit Montage-Service, damit auch die Teilnehmer aus dem CRG, dem Club der Radiogreise, auf dem Weltraumband DXen können. Naja DX ist etwas übertrieben. Die meisten Stationen kommen eh aus Europa und müssen sich um die wenigen Exoten von der Ostküste Brasiliens und aus Afrika oder Indien balgen. 

Hoffentlich hält der Transponder im Satellit lange Jahre durch. Wenn er aussteigt, wird all das teure Equipment nämlich auf einen Schlag nutzlos.
Es sei denn, der OM habe etwas tiefer in die Tasche gegriffen und sich für 10 GHz einen Transverter geleistet, den er auch im terrestrischen 10 GHz Band auf 10368 MHz einsetzen kann. Und vielleicht dazu auch einen 2.4 GHz Transverter, der auch 2.3 GHz kann. Denn die profanen Erdverbindungen laufen auf 2320 MHz (in HB9 nur mit Spezialbewilligung). 

Bild: Hauptmast des ehemaligen Mittelwellensenders Sottens, der leider in einem Anfall von Kurzsichtigkeit gesprengt wurde. Aber solche Dinge passieren eben außerhalb der Anstalt, wo die wirklich Verrückten leben.
Links im Mast ist übrigens das "Koax" zu sehen, dass den Vertikaldipol speist.

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