Donnerstag, 6. Januar 2022

Ein Vorverstärker für das Mikrofon Icom HM-36



Meinem Nostalgie-Transceiver ICOM IC-260 fehlte bisher das passende Mikrofon. Diese alten Icom-Geräte wurden ursprünglich mit dem HM-7 geliefert. Ein Mikrofon mit einer dynamischen Kapsel und eingebautem Vorverstärker. Diese Mikrofone sind auf dem Gebrauchtmarkt rar und entsprechend teuer. 

Das neuere HM-36, das bei vielen ICOM Transceivern Verwendung fand, gibt es jedoch zuhauf. Vor allem als günstige Kopie aus China. Gestern ist ein solches Exemplar in meinem Briefkasten eingetroffen. Für 13 US$, free shipping. Es gleicht dem Original aufs Haar. Nur "Icom", das Ursprungsland und natürlich das CE-Zeichen fehlen. 

Innendrin wurde kräftig gespart. Hier die Schaltung des originalen HM-36:


Und hier die abgespeckte Schaltung des Klons:


Immerhin wurde ihm eine Ferritperle spendiert und sowohl das Elektret-Mikrofon wie auch der Schalter machen einen guten Eindruck. Die Lötstellen jedoch machten mir einen "ziemlich kalten" Eindruck. Ich habe sie natürlich nachgelötet. Mit gutem alten Bleizinn.

Glücklicherweise haben das HM-7 und das HM-36 den gleichen 8-poligen Stecker und die gleiche Stiftbelegung. Zumindest was den Mikrofonausgang, die Masse und den Schalter anbelangt. Doch up-down-Taster hatte das HM-7 noch keine. Diese habe ich übrigens abgeklemmt. Dafür besitzt es einen Vorverstärker um das schwache Signal der dynamischen Kapsel um ca. 20dB zu verstärken. Die Schaltung des HM-7 sieht folgendermassen aus:


Schliesst man ein HM-36 direkt an einen IC-260 (oder auch IC-290) an, muss man schon ins Mikrofon brüllen, um den Sender auszusteuern. Das HM-36 braucht also einen Vorverstärker, um es für den Icom IC-260 zu verwenden. Ich habe folgende Schaltung eingesetzt:


Seriöse Bastler würden dafür einen Print verwenden. Aber es geht natürlich auch anders. Man darf bloss nicht zittern und trinkt vorher am besten einen Klaren oder zwei. Sind die Augen nicht mehr die besten, wie die meinen, lötet man unter dem Binokular. Kurz und heiss und ohne zu pappen. Hier mein modifiziertes HM-36:


Ob ihr es glaubt oder nicht: mein IC-260 funktioniert damit perfekt und die Modulation ist kräftig, ohne ins Mikrofon brüllen zum müssen. Jetzt braucht dieser Nostalgie-Transceiver nur noch einen kräftigen Nachbrenner, damit man mich auf der anderen Seite der Berge gut hören kann. Ihr werdet sicher darüber lesen können, wenn es soweit ist.  

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