Als ich kürzlich den neusten Old Man das HBradio (Vereinsorkan der USKA) durchblätterte, überkam mich eine unverhoffte Depression. Seit Monaten experimentiere ich nun mit Magnetloop Antennen und jetzt sehe ich unverhofft eine Antenne, die zwar so aussieht wie eine Magnetloop aber eine verkürzte Quad sein soll.
Die beschriebene Antenne ist für das 80m Band ausgelegt und löst das Antennenproblem des Dichte gestressten Funkamateurs auf wunderbare Weise. 38.2% Wirkungsgrad soll sie haben: -4.18dB. Ob dBi oder dBd ist wurscht, ist ja bloss ein Detail. Ein Schema oder eine Masszeichnung gibt es nicht, da müssen ein paar Fotos herhalten. Aber dem Besenstiel nach, an dem das Teil hängt, kann diese Schrumpfantenne nicht grösser sein, als eine Magloop mit ca 1.5m Durchmesser. Plus - Minus.
Ich werde sofort meine Magnetloop Antennen auf diesen neuen Typ umbauen. Das meiste Material kann ich ja weiterhin gebrauchen. Ich muss bloss das Halbzoll Cellflex gegen 6mm Intallationsdraht austauschen. Den Kondensator darf ich behalten und auch das Gestell. Nur bei der Kaeferlein im Garten wird's etwas schwieriger. Wie biege ich das kreisrunde Alurohr in ein Quadrat um?
Leider habe ich das Schrumpf-Prinzip nicht ganz verstanden. In der geschrumpften Quad soll es eine Art Phasenverschiebung geben und sie soll ähnlich wie ein verkürzter Dipol funktionieren, dessen Enden zusammengeführt und über einen Kondensator verbunden werden. Vielleicht liegt das Geheimnis dieser Antenne darin, dass der Installationsdraht doppelt gemoppelt und kunstvoll geflochten wird. Wobei eine Hilfsperson ihren Fuss einsetzen muss, wie aus der Beschreibung zu entnehmen ist. So erhöht sich der Strahlungswiderstand angeblich auf das Sechsfache gegenüber einer gleich grossen Magnetloop Antenne. Das schlägt sich natürlich im Wirkungsgrad nieder.
Die Antenne soll hauptsächlich senkrecht in den Aether strahlen. Ideal also für NVIS-Verbindungen. Diese Eigenschaft sei der quadratischen Form und der Speisung im Apex zu verdanken. Mein Speiseloop ist bereits oben. Ich brauche also bloss von rund auf quadratisch umzusteigen. Schade, ich habe mich schon gut an die Kreise gewöhnt und sie gefallen mir auch besser als Quadrate. Aber der Strom scheint Ecken mehr als Rundungen zu lieben. Apropos Strom. Auf den muss ich, dem Aethergott sei Dank, nicht verzichten. Er soll übrigens in der gleichen Grössenordnung liegen wie bei einer Magnetloop. Ob der auch in der Schrumpf-Quad in der ganzen Schleife überall gleich gross ist? Übrigens eine typische Eigenschaft kleiner magnetischer Antennen.
Auch auf die Spannung am Kondensator muss ich nicht verzichten; sie soll dort ebenfalls im Kilovolt-Bereich liegen wie bei einer Magloop.
Dafür bekomme ich mehr Bandbreite fürs Geld. Gut dreimal soviel wie bei einer vergleichbaren Magnetloop. Dazu hat der Autor jede Menge Formeln in seinen Artikel gegossen. Sie kommen mir alle irgendwie bekannt vor. Vermutlich bin ich denen schon bei den Magloops begegnet.
Wie schreibt der Autor und Erfinder dieser neuartigen Antenne in der Einleitung so schön: "Die Resultate der Loop Rechner sind ernüchternd." Dem kann ich nur beipflichten. Deshalb trinke ich immer einen Schnaps oder zwei, bevor ich so einen Rechner benutze. "Da ist jede Dummy Load gleichwertig", fährt der Autor fort. Wie wahr, wie wahr. Von jetzt an baue ich nur noch Schrumpfquads und keine Magnetloops mehr.
Eine ähnliche Idee hatte wohl auch DL4CS. Er hat die Nyfaz-Antenne erfunden. Derweil rüsten die Hersteller von MagnetLoop Antennen auf. Precise RF hat nun eine Magnetloop, die 1.5 KW macht. Natürlich mit einem Vakuum-Drehko drin. Der Preis für das Teil ist noch nicht bekannt, aber er dürfte heftig sein. Also wenn ich die wär, so würde ich sofort auf geschrumpfte Quads umsatteln.
Wenn euch dieses Blog etwas verwirrt und verunsichert, liebe Leser, so ergeht es euch nicht anders als mir beim Lesen des Artikels im HBradio. Ein Fragezeichen jagt das andere. Ich glaub, ich brauch erst mal einen Schnaps.
Was für eine Antenne, die Nyfaz-Antenne. Vor allem die "präzisen" Angaben zur Leistungsfähigkeit:
AntwortenLöschen"Mit einer HF-Leistung von ca. 1 Watt konnte beim etwa fünf Kilometer entfernten Empfänger des Hamburger 10m-Relais DF0HHH ein praktisch rauschfreies Signal produziert werden"
Auf dem 40m-Band...mit einer Sendeleistung von ca. 100 W war bei guten Ausbreitungs-Bedingungen von Hamburg aus... Stationen aus der Schweiz, Süddeutschland und an der Nordsee möglich.
Die ganze Erzählung gipfelt in "Bei allen beteiligten Stationen waren meine Aussendungen zwar nicht sonderlich stark..."
Hei, für so eine "überwältigende Funktion" bewege ich doch nicht einmal meinen Finger! Bei guten Ausbreitungsbedingungen war mit der DL7AHW´sche kapazitive Antenne für 40m Reichweiten bis hinter Moskau möglich! So eine desaströse Antenne schafft es bei mir nicht mal auf den Skizziertisch.
Gruß Stefan
Chliine Trötzli du :)
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