Es gibt Typen, die geistern seit Jahrzehnten durch den Antennenwald. Dazu gehört die Doppelquad nach DL7KM. Man findet sie in den alten Ausgaben des Rothammels aus DDR-Zeiten wie auch in der neusten Ausgabe des DARC-Verlags. Unverändert.
Auf der Suche nach einer kleinen, unauffälligen Antenne für das 70cm Band bin ich auf sie gestossen und habe sie nachgebaut - mit Material, das ich in der Bastelkiste gefunden habe. Genau nach diesen Massen hier. Im Moment muss man als älteres Semester die Füsse stillhalten und nicht im Baumarkt umherirren. Dann nimmt man eben, was man hat. Und von der Zeit hat es im Moment ja mehr als genug ;-)
Das Quadelement besteht in meinem Fall aus 2.5 Quadratmillimeter Installationsdraht. Die drei Reflektorstäbe sind aus 4mm (Durchmesser) Alu und der Boom aus 10x10mm Vierkantalu. Rundmaterial aus Canevasit, einem Pressstoff mit Baumwollgewebe, musste als Isolatormaterial dienen, da alle Teflon- und Nylon-Resten durch andere Projekte aufgebraucht wurden.
Die Antenne wird bei mir direkt und ohne Umschweife mit 50 Ohm Koaxialkabel gespeist.
Wie das bei meinen Basteleien so der Fall ist, lief die Antenne nicht auf Anhieb. Die Resonanzfrequenz lag weit unter dem 70cm Band. Ich hatte nicht mit der PVC-Isolation des Drahtes gerechnet. Ihr dielektrischer Belag verlängert den Draht. Doch nachdem ich den Installationsdraht um einige Zentimeter verkürzt hatte, klappte es.
Das SWR ist nun fast perfekt und die Antenne deckt das ganze 70cm Band ab. Sie ist etwa gleich gut, wie meine 5 Element Yagi nach DK7ZB (50 Ohm Ausführung).
Eine Simulation mit EZNEC 6+ ergab einen Gewinn von 10dBi und ein recht sauberes Strahlungsdiagramm. Allerdings hatte ich in der Zwischenzeit noch eine Rolle mit Vierquadratmillimeter Installatiosdraht gefunden und diesem den Vorzug gegeben.
Der Vorteil der Doppelquad liegt in ihrer geringen Längenausdehnung. Sie lässt sich unauffällig unter einem Dachvorsprung unterbringen und wird ev. von Laien nicht sofort als Antenne erkannt.
Super, danke. Habe ich mal nachgebaut und mir dazu einige 3D-Druckteile gezeichnet :
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Hast die vielleicht auch schon einmal für 2 m berechnet? Wäre eine zusätzliche Hilfe - zumindest für mich :-)
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