Donnerstag, 22. November 2018
Die Elektronik - unser Schicksal
Was mich an der Elektronik gleich nach dem Besuch des Kindergartens fasziniert hat, sind die Farben. Die Ringe auf den Widerständen in allen Farben des Regenbogens, Kondensatoren in allen Farbmischungen wie auf der Palette des Malers. Auch die Drähte kunterbunt, geringelt und gestreift, in Pastell oder knallig. Ein wahrer Augenschmaus. Dazu das geheimnisvolle Glühen der Elektronenröhren. Elektroniker und Polizisten dürfen nicht farbenblind sein. Erstere um den Code zu lesen, der in den Farben steckt, letztere um die Ampeln zu lesen. Allerdings gibt es Ausnahmen. Ein bekannter Polizist kann kaum rot und grün unterscheiden. Aber er war so gescheit, dass er sich merken konnte, welche Farbe bei der Ampel unten und oben ist. Die Mitte ist ja eh klar. Er ist sogar ein hohes Tier geworden. Vermutlich weil er so gut rennen und damit Einbrecher fassen konnte.
Das zweite, was mich an der Elektronik fasziniert ist, dass sie überhaupt funktioniert. Das hat für mich einen Touch von Mystik und Magie. Ein Bekannter von mir glaubt auch an die Zauberei in den elektronischen Schaltungen - nein, nicht der Polizist, er ist Bürolist. Wobei alle -isten schon eine gewisse Gemeinsamkeit haben. Genauso wie die -logen. Letztere gehören ja zu den neumodischen Berufen, die vor allem mathematikallergische und ideologieaffine StudentInnen wählen - padon...Studierende. Da lobe ich mir die alten Gewerbe wie Wagner, Küffer, Abdecker oder Totengräber. Letzteres ist übrigens ein todsicherer Beruf. Arbeitslos wird da niemand - das Geschäft boomt, auch wenn es nicht zukunftssicher ist, wie wir gleich sehen werden.
Ein Onkel von mir war Karrer. Er fuhr mit seinem, von einem Pferd gezogenen, Karren den ganzen Tag herum. Im Gegensatz zum Kutscher aber bloss Rüben und Kartoffeln und keine Passagiere. Den Beruf gibt es heute noch. Die Autobahnen sind verstopft mit Leuten die herumkarren. Meistens sich selbst. Allerdings mit mehr Pferden als in der Vergangenheit. Viele Pferde vor dem Karren waren auch schon früher ein Statussymbol, daran hat sich nichts geändert.
Aber wir sind ja bei der Elektronik und ihrer Faszination. Sie ist ein eigener Kosmos, eine Welt für sich. Eine sehr grosse Welt im Vergleich zu anderen Welten. Die Welt des Wurms ist zum Beispiel bloss ein Apfel. Nur die Welt der Banker ist größer. Darum sprechen die feinen Herren auch vom Anlage-Universum. Doch im Gegensatz zu der Welt der Elektronik, beruht das Anlage-Universum auf einer Illusion und einem riesigen Beschiss.
Die Elektronikwelt bestimmt unser Schicksal. Nicht nur, wenn wir am Steuer Nachrichten eintippen und einen Unfall bauen. Sie wird eines Tages eine KI gebären, eine künstliche Intelligenz. Und das wird die Welt in kürzester Zeit verändern. Ob zum Guten oder Schlechten wage ich nicht zu prognostizieren.
Viele Menschen ahnen nicht, was da auf sie zukommt und viele halten eine Maschine, die intelligenter ist als der Mensch und sich ihrer selbst bewusst ist, nicht für möglich. Sie sind entweder unwissend, ignorant oder gottesfürchtig. Letzteres ist übrigens ein verräterisches Wort. Aber ich will jetzt nicht auf dieses Gebiet abgleiten. Obwohl auch ich die Möglichkeit nicht ausschliesse, dass es Götter gibt. Nicht einen, sondern mindestens zwei. Der eine verlässt sich immer auf den anderen, dass er etwas gegen die Missstände auf Erden tut, und keiner unternimmt etwas.
Wo war ich stecken geblieben? Ach ja, die Welt der Elektronik - unser Schicksal. Sie wird auch die industrielle Revolution 4.0 einleiten. Wir sind auf dem besten Weg dazu. Fabriken mit Robotern statt menschlichen Arbeitern sind bloss die Vorhut. Es gibt am Ende keinen Beruf, den Roboter und KI nicht ersetzen können - sogar Totengräber. Die Menschen sind dann überflüssig und werden nicht mehr gebraucht, höchstens als Konsumenten wenn sie Schwein haben und die Chef-KI ein Einsehen hat. Heere von Arbeitslosen werden das Resultat sein. Und ob ein bedingungsloses Grundeinkommen die Horden junger Männer besänftigen kann, ist zu bezweifeln. Sie sind gleich nach der KI das zweitgrößte Problem.
Wie auch immer. Wenn die Welt vorher nicht untergeht, werden unsere Nachfahren nicht biologische Wesen, sondern intelligente Maschinen sein. Hoffentlich werden sie es besser machen als wir.
Labels:
4.0,
industrielle Revolution,
KI
Mein Name ist Anton und dies ist das letzte einer Reihe von Blogs, die ich in den vergangenen Jahrzehnten geschrieben habe. Irgendwann kam beim Schreiben immer der Moment, wo ich das Gefühl bekam, es sei Zeit, zu neuen Horizonten aufzubrechen und etwas Neues anzufangen. Das war auch diesmal der Fall – im März 2023.
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